Beim Schloss Hellbrunn im Süden der Stadt Salzburg entsteht derzeit ein neues Museum. Wo aktuell noch ein großer Kran in die Höhe ragt und Gräben rund um die historischen Gebäude von den Bauarbeiten zeugen, soll sich künftig nämlich alles rund um „The Sound of Music“ drehen. Der Fokus werde aber nicht nur auf dem weltberühmten, in Salzburg aber eher unbekannten Hollywood-Streifen liegen, sondern auch die wahre Geschichte hinter dem Film aufarbeiten, wie am heutigen Montag beim Spatenstich verraten wurde.
Neues Museum wohl vor allem für Tourist:innen interessant
Es werde wohl ein „sehr stark touristisches Museum werden“, räumt Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) gleich zu Beginn ein. Doch auch wenn das Budget aktuell knapp sei: Der Bau laufe ohnehin schon – und am Ende sei man sicher froh, wenn der internationale Besuch wieder Geld in die Kassen spüle. Insgesamt kostet die Sanierung der lang leerstehenden Räumlichkeiten im Schloss Hellbrunn 3,8 Millionen Euro. Stadt und Land Salzburg übernehmen je zur Hälfte. Für die Ausstellung kommen noch einmal 1,8 Millionen Euro dazu. Betreiber wird die Salzburg Museum GmbH.
„The Sound of Music“ überall bekannt – außer in Salzburg
Chefkurator Peter Husty ist von der Attraktivität des neuen Projekts bereits jetzt überzeugt. Seit nun 60 Jahren schlage „The Sound of Music“ international große Wellen. „Es ist unglaublich, wie lange das nachwirkt“, meint er. Mittlerweile sei man in der Enkelgeneration angekommen. Jeder außerhalb Salzburgs habe Interesse daran. Genau da wolle man die Menschen abholen – und ihnen dabei auch die wahren Hintergründe näherbringen, die den Gästen meist nicht bekannt seien. Das internationale Publikum würde meist nur wegen der Schauplätze kommen und sich in eine romantische Geschichte versetzen lassen.
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Mit diesem Ansatz will man in Zukunft auch die Salzburgerinnen und Salzburger für „The Sound of Music“ begeistern. Die Einheimischen habe vor allem die Vermischung von Fakten und Fiktion gestört, so Husty. Die Gegenüberstellung von Hollywood-Verklärung und realer Geschichte soll also auch Gäste aus der unmittelbaren Umgebung locken.
Eröffnung im Sommer 2026
Als Startpunkt für die Ausstellung ist der international bekannte „Gazebo“-Pavillon im Park vorgesehen. Weiter geht es in die Remise, wo die Geschichte des Filmklassikers nacherzählt wird. Im Jägerhaus wird die romantisierte Musical-Version der realen Geschichte der Familie von Trapp gegenübergestellt. Von den Ausstellungsstücken stammen übrigens alleine rund 2.500 Objekte aus der Privatsammlung eines Fans des Kultfilms, wie Husty verriet.
Die Eröffnung des „The Sound of Music“-Museums ist für Sommer 2026 geplant. Ab dann peilt man einen saisonalen Betrieb an – obwohl auch eine ganzjährige Öffnung möglich wäre.
„The Sound of Music“-Film wird 60 Jahre alt
Das Musical „The Sound of Music“ wurde 1959 am Broadway uraufgeführt und ist 1965 durch die Hollywood-Verfilmung mit Julie Andrews weltberühmt geworden. Es erzählt die Geschichte der Familie Trapp, die vor den Nationalsozialisten aus Österreich in die USA flieht. Obwohl der Film in den USA, Asien und vielen anderen Teilen der Welt Kultstatus genießt, war er in Österreich selbst lange Zeit kaum bekannt. Für Salzburg hat die Produktion dennoch enorme Bedeutung: Drehorte wie das Schloss Leopoldskron, der Mirabellgarten oder die Felsenreitschule ziehen jedes Jahr Hunderttausende Tourist:innen an, die auf den Spuren von Maria und den Trapp-Kindern wandeln. Damit ist „The Sound of Music“ ein wichtiger Tourismusfaktor– besonders für Gäste aus den USA und Asien. Zum Jubiläum kommt die restaurierte Verfilmung nun in 4K erneut ins Kino.
(Quelle: salzburg24)