Beim Maschinenbauer Emco in Hallein (Tennengau) ist am späten Dienstagnachmittag ein Großbrand ausgebrochen. Über 300 Kräfte mehrerer Feuerwehren waren zwischenzeitig im Einsatz. Laut Polizei ist die Brandursache ebenso unbekannt wie die Höhe der Schadenssumme. Die Ermittlungen laufen.
Wie Emco in einer Aussendung am Mittwoch mitteilte, war von dem Feuer lediglich ein Lager für Fertigungsteile betroffen. Entgegen erster Annahmen seien sämtliche Fertigungslinien produktionsbereit. Sie sollen morgen nach letzten Sicherheitsprüfungen und einer Reinigung wieder in Betrieb genommen werden. Auch die IT-Systeme seien voll betriebsfähig und unbeschädigt.
Emco will Produktion am Donnerstag fortsetzen
Für eine Wiederaufnahme der Produktion dürften genügend Teile vorhanden sein. Das Unternehmen kündigte an, dass am Donnerstag der Produktionsbetrieb wieder anlaufen soll. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen ab morgen in allen Abteilungen wieder in den Normalbetrieb über und wurden bereits vollumfänglich über den aktuellen Status informiert“, so Emco-Geschäftsführer Karl Pichler in einer Aussendung.
Der tatsächlich vom Brand betroffene Teil war laut Emco eine Lagerhalle für Fertigungsteile. Diese wurde durch den Brand völlig zerstört und teilweise zum Einsturz gebracht. Eine Ausbreitung des Feuers auf andere Bereiche der Fertigung konnte durch die Feuerwehren verhindert werden. Aktuell werde an einer interimistischen Lagerfläche gearbeitet, um den Verlust der Lagerkapazität schnellstmöglich ausgleichen zu können.
Beschaffung von Fertigungsteilen auf Hochtouren
Die durch den Brand zerstörten und für die Produktion benötigten Fertigungsteile würden bereits seit gestern auf Hochtouren wiederbeschafft. Pichler zeigte sich zuversichtlich, die entstandene Versorgungslücke wieder schließen zu können. Eine eigens eingerichtete interne Taskforce arbeitet an der Sicherstellung der Versorgung.
Sollte die Produktion doch noch länger stehen, sei die Entgeltfortzahlung für die betroffenen Mitarbeiter gesichert, erläuterte Florian Koch von der GPA im Gespräch mit der APA. Der Brand falle arbeitsrechtlich gesehen in die Sphäre des Arbeitgebers, deshalb müsse das Gehalt weiter bezahlt werden, solange die Produktion steht. Die Beschäftigten seien ja arbeitsbereit. Die Beschäftigten im Verwaltungsbereich haben laut Koch ihre Arbeit heute aber schon aufgenommen.
Die Arbeiterkammer hat für betroffene Beschäftigte eine Hotline (0664-9627475) eingerichtet. Einige Mitarbeiter hätten sich schon gemeldet, sagte Koch.
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Über 300 Feuerwehrleute kämpfen gegen Großbrand bei Emco
Schon als die ersten Floriani am Dienstag am Einsatzort eintrafen, wurde Alarmstufe 4 ausgelöst und weitere Feuerwehren angefordert. Feuerwehren aus der gesamten Umgebung, einschließlich der Landeshauptstadt Salzburg und dem benachbarten Bayern, wurden mobilisiert. Über 300 Feuerwehrleute und 49 Fahrzeuge waren schließlich im Einsatz.
Gesamtbewertung der Umweltauswirkungen im Gange
Für mehrere umliegende Gemeinden wurde wegen der starken Rauchentwicklung per AT-Alert eine Zivilschutzwarnung ausgerufen. Laut dem Unternehmen konnten Sachverständige des Landes Salzburg in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung ausschließen, dass wesentliche Gefahrenstoffe, die für eine Gefährdung der Einsatzkräfte oder der Umgebung sorgen könnten, in das Brandgeschehen involviert sind. Eine Gesamtbewertung der Umweltauswirkungen sei noch im Gange.
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Auch heute, Mittwoch, dauerte der Einsatz am Firmengelände weiter an, wie der Ortsfeuerwehrkommandant der Feuerwehr Hallein und Einsatzleiter Sebastian Wass auf SALZBURG24-Anfrage mitteilte. Rund 20 Floriani aus Hallein seien in der Früh noch vor Ort gewesen. Der Einsatz war vorerst bis in die Mittagszeit angesetzt – am frühen Nachmittag waren die Floriani allerdings weiterhin mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, so die Feuerwehr gegenüber S24.
Die meisten Kräfte der umliegenden Feuerwehren, etwa aus Golling, konnten erst gegen 6 Uhr Früh, nach etwa zwölf „schweißtreibenden Stunden“, wieder einrücken.
Die massive Rauchsäule des Feuers war selbst in der Stadt Salzburg Dienstagabend noch sichtbar. Einem Pressefotografen zufolge sei es immer wieder auch zu kleineren Explosionen gekommen. Zudem sei leichter Ascheregen rund um den Brandort niedergegangen. Bewohner:innen der Gemeinden Hallein, Oberalm, Puch (alle Tennengau) und Anif (Flachgau) wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Aufenthalte im Freien zu meiden. Der Zivilschutzalarm war bis Mitternacht aufrecht, ehe der Brand unter Kontrolle gebracht werden konnte.
(Quelle: salzburg24)