„Wir hatten damals nicht viel, es gab weder Handy noch Fernsehen, wir waren also erfinderisch und haben in unserer Freizeit aus Stofffetzen, Mehl und Wachs Krippen gebaut“, erinnert sich der gelernte Maler- und Anstreicher an seine frühe Jugend zurück und ergänzt: „Einmal im Jahr habe ich mir dann eine Figur gewünscht. Und ich weiß noch ganz genau, wie stolz ich jedes Mal war.“
Bergfex mit kreativen Wurzeln
Erst 50 Jahre später machte der ehemalige Bademeister sein Hobby zum Beruf. „Zum 60. Geburtstag schenkten mir meine 'Bergspezl' einen Krippenbaukurs. Dort habe ich dann gelernt, welche Werkstoffe man sonst auch noch verwenden kann“, schmunzelt er. Seine Bauelemente wie Wurzeln, Steine und Tannenzapfen findet er für gewöhnlich am Berg oder im Wald.
Tränen als „Lohn“
Vor Aufträgen kann sich Haipl kaum retten. Mehr als 100 Krippen hat er bereits kreiert. Eines ist für ihn aber klar: Verdienen will er dabei nichts. „Einmal habe ich für ein Seniorenwohnheim eine Krippe gebaut, am Heiligen Abend hatten dann alle Tränen in den Augen. Das alleine war es schon wert“, erinnert er sich.
Vier Monate für verschollene Krippe
Der wohl größte Auftrag des Halleiners: die Mitte des 19. Jahrhunderts verschollene Franz-Xaver-Gruber-Krippe nachzubauen. Vier Monate werkte er anhand einer Bildvorlage und einigen Beschreibungen aus Tagebucheinträgen an der 150 Jahre alten Krippe. „Die Herausforderung waren die Farbgebung sowie die Materialien. Gruber hat beispielsweise aus Watte einen Wasserfall gebaut. Auf die Idee wäre ich nie gekommen“, erzählt der Krippenbaumeister sichtlich stolz. Zu sehen ist sein Nachbau im Salzbergwerk Hallein.
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(Quelle: salzburg24)