Die Auszeichnung wird vom Dachverband Selbsthilfe Salzburg vergeben. Gesundheits- und Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP) erklärt: „Ein selbsthilfefreundliches Krankenhaus zeichnet sich dadurch aus, dass es sein ärztliches und pflegerisches Handeln durch das Erfahrungswissen der Selbsthilfegruppen erweitert, den Kontakt zwischen Patienten und Selbsthilfegruppen fördert sowie kooperationsbereite Selbsthilfegruppen aktiv unterstützt. Bei dieser Auszeichnung handelt es sich um eine gelebte Kooperation und nicht nur um ein nach außen sichtbar gemachtes Gütesiegel.“
Kriterien für das Gütesiegel
Die Kriterien zur Erlangung des Gütesiegels umfassen Infrastruktur, aktive Information, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation, Selbsthilfebeauftragte, regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch, Weiterbildung zum Thema Selbsthilfe, Mitwirkung an Projekten sowie die Unterzeichnung einer Vereinbarung. Um Interessenten die Möglichkeit zu geben, sich über die unterschiedlichen Formen und Arbeitsweisen der Selbsthilfe zu informieren, werden Räume, Infrastruktur und Präsentationsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Patienten beziehungsweise deren Angehörige werden außerdem aktiv über die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert.
Zusammenarbeit für alle von Nutzen
Sabine Geistlinger, Geschäftsführerin des Dachverbands der Selbsthilfe Salzburg, ergänzt: "Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und der Selbsthilfe für alle Teile nur von Nutzen sein kann." Pflegedirektor Karl Schwaiger betont, wie wichtig die ehrenamtliche Tätigkeit der Selbsthilfegruppen -Sprecher und -Mitglieder ist: „Wir brauchen die Selbsthilfegruppen mehr denn je – niemand sonst kennt die unterschiedlichen Krankheitssymptome und Bewältigungsstrategien so gut, wie die Betroffenen selbst. Dieses ehrenamtliche Engagement leistet für unseren Klinikbetrieb und die Qualität der Kommunikation einen wichtigen Beitrag im Behandlungsprozess – besonders bei chronischen Erkrankungen.“
Zentrale Ansprechperson im Krankenhaus
In der Landesklinik Hallein ist Gundula Göbel Selbsthilfebeauftragte und erklärt, warum es Selbsthilfebeauftragte in Kliniken als Schnittstelle geben muss: „Es macht Sinn, für die Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Krankenhaus auch eine zentrale Ansprechperson zu haben, mit der die formalen Absprachen und Regelungen vereinbart werden.“ Selbsthilfegruppen und –organisationen haben oft schon über Jahre Kontakte zu Ärzten und „ihren Spezialisten“, die sie zu Vorträgen über ihre Krankheit oder neue Behandlungsmethoden in ihre Gruppen einladen. Die Selbsthilfebeauftragten stehen als Mittelspersonen zwischen dem Klinikpersonal und dem Dachverband der Selbsthilfe Salzburg bzw. den Selbsthilfegruppen zur Verfügung.
Das Gütesiegel wird für 3 Jahre verliehen, für die Verlängerung ist der neuerliche Nachweis der Erfüllung der Qualitätskriterien notwendig.
(Quelle: salzburg24)