Die Kirchenorgel der Pfarre Kuchl (Tennengau) wurde im Jahr 1901 – also vor über 120 Jahren – gebaut. 1979 erfolgte ein Umbau. Doch das Instrument sei in die Jahre gekommen und „pfiff buchstäblich schon aus dem letzten Loch“, wie die Pfarre in einer Aussendung am Montagabend mitteilte. Die Mechanik sei stark abgenutzt, viele Register nicht mehr funktionsfähig und auch die Materialien hätten mittlerweile ihre Lebensdauer erreicht, heißt es auf der eigenen Projekt-Website. Da eine Reparatur nicht mehr sinnvoll sei, haben sich der Pfarrgemeinderat und der Pfarrkirchenrat für einen Neubau entschieden.
Da das Gehäuse unter Denkmalschutz steht, müsse dieses erhalten werden. Wertvolle Pfeifen aus der Orgel von 1900 sollen weiterhin genutzt werden. Diese wurden zwar 1979 im neobarocken Stil umgebaut, bei einem Großteil davon sei es aber möglich gewesen, sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Das Innenleben der Orgel wurde bereits ausgebaut, berichtet die Pfarre.
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Orgelbaumeister Christian Kögler wird das Projekt kommenden Sonntag im Kuchler Pfarrzentrum präsentieren. „Die Orgel ist nicht nur ein liturgisches Instrument, sondern ein Stück lebendiger Geschichte und Gegenwart. Mit der Restaurierung und Erweiterung wollen wir sicherstellen, dass sie auch in Zukunft die Gläubigen im Gebet unterstützen und ihre volle Klangpracht entfalten kann“, betont die Pfarre.
Orgelklänge in Kuchl auch ohne Organist:in
Die Orgel in Kuchl soll übrigens ein Vorreiter in ganz Österreich werden, wie es auf der Projekt-Homepage heißt. Eine der ersten rein mechanischen Kirchenorgeln, die mit der neuesten „MIDI“-Technologie ausgestattet ist, soll in der Tennengauer Gemeinde entstehen. MIDI steht für Musical Instrument Digital Interface. Dabei handelt es sich um eine digitale Schnittstellentechnologie. Spielbewegungen der Tasten, Pedale und Co können digitalisiert und aufgezeichnet werden. So können die Klänge selbst dann ertönen, wenn kein Organist bzw. keine Organistin vor Ort ist.
Patinnen und Paten für Pfeifen oder Oktaven gesucht
Um die Arbeiten zu finanzieren, setzen die Verantwortlichen nicht nur auf klassische Geldspenden, sondern haben sich auch eine etwas außergewöhnlichere Möglichkeit einfallen lassen: Interessierte können Patenschaften für einzelne Orgelpfeifen, ganze Oktaven oder Register übernehmen. „So leisten Unterstützerinnen und Unterstützer einen persönlichen Beitrag zur Erhaltung dieses wertvollen Instrumentes.“ Laut der Website betragen die Gesamtkosten für das Projekt 550.000 Euro. Die Eigenmittel der Pfarre liegen demnach bei 150.000 Euro, die Gemeinde unterstütze mit weiteren 150.000 Euro.
(Quelle: salzburg24)