48 Fußgängerinnen und Fußgänger sind im Vorjahr in Österreich bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, um vier weniger als im Jahr 2023. Das berichtete die Mobilitätsorganisation VCÖ unter Hinweis auf die Zahlen des Innenministeriums (BMI). In Salzburg waren es sechs Fußgänger, vier davon über 70 Jahre alt.
Zu wenig Rücksicht auf die Schwächsten
Auch österreichweit war die mit Abstand größte Opfergruppe älteren Semesters. Die VCÖ-Analyse der Daten des BMI zeigt, dass 31 der 48 Todesopfer Seniorinnen und Senioren waren, davon waren mit 14 fast die Hälfte 80 Jahre oder älter. "Unser Verkehrssystem nimmt auf die Schwächsten im Verkehr zu wenig Rücksicht. Es braucht verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem", betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Ältere Menschen brauchen in der Regel länger, um eine Straße zu überqueren. Und aufgrund des allgemein schlechteren Gesundheitszustands ist bei älteren Menschen das Risiko tödlicher Verletzungen, wenn sie angefahren werden, deutlich höher als bei jüngeren Erwachsenen. "Deshalb sind unfallvermeidende Maßnahmen so wichtig. Dabei zählt niedrigeres Tempo des Kfz-Verkehrs zu den wirksamsten Maßnahmen, weil damit der Anhalteweg deutlich reduziert wird", stellt Jaschinsky fest. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt. Ein niedrigeres Tempo des Kfz-Verkehrs hilft älteren Menschen, sicher über die Straße zu kommen.
Mangelnde Aufmerksamkeit durch Handynutzung
Ein großes Problem ist mangelnde Aufmerksamkeit durch Ablenkung, insbesondere durch die Nutzung des Smartphones während des Lenkens. Neben verstärkten Kontrollen sollte Handy am Steuer endlich auch in Österreich ins Vormerksystem aufgenommen werden, betont der VCÖ. Je höher das Tempo, umso fataler die Folgen von Ablenkung. Wird ein Fußgänger mit 50 km/h angefahren ist das Risiko tödlicher Verletzungen vier bis fünfmal so hoch wie bei 30 km/h.
(Quelle: salzburg24)