Briefe an EU-Kommssion

Ungarn will Spar wegen Verleumdung verklagen

Veröffentlicht: 25. April 2024 16:56 Uhr
Wegen Verleumdung will die ungarische Regierung den Handelskonzern Spar klagen. Im März hatten Spar und die österreichische Regierung Briefe an die EU-Kommission geschrieben, in denen eine Sondersteuer für ausländische Einzelhändler in Ungarn kritisiert wurde.

Die ungarische Regierung will Spar wegen Verleumdung verklagen. Das sagte der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, am Donnerstag. "Es wird ein Verfahren gegen Spar vor Gericht eröffnet werden, vermutlich wegen Verleumdung", sagte der Politiker. Die österreichische Regierung und Spar hatten im März Briefe an die EU-Kommission geschrieben, in denen sie erklärten, dass eine 2020 eingeführte Sondersteuer ausländische Einzelhändler in Ungarn diskriminiere.

Kein Kommentar von Spar

Daher verstoße die Sondersteuer gegen EU-Recht. Der Salzburger Handelskonzern wollte sich zur Klagsdrohung der ungarischen Regierung nicht äußern. "Wir kommentieren das nicht", hieß es auf APA-Anfrage.

EU-Kommission will Beschwerde prüfen

Die EU-Kommission kündigte im April an, dass sie die Beschwerden prüfe. Die im Besitz der Gründerfamilie Reisch, Drexel und Poppmeier befindliche Supermarktkette zählt zu den größten österreichischen Handelsunternehmen. Das Unternehmen ist neben dem Heimatmarkt in Ungarn, Italien, Slowenien und Kroatien tätig.

Offenbar niedrigerer Steuersatz für ungarische Unternehmen 

Seitdem die Regierung die Maßnahme angekündigt hat, seien die Steuern für Einzelhändler in Ungarn auf bis zu 4,5 Prozent des Umsatzes gestiegen, sagte Spar-Österreich-Geschäftsführer Hans Reisch in dem Schreiben. "Ausländische Einzelhändler, einschließlich Spar Ungarn... sind mit der höchsten Steuerklasse der Sondersteuer konfrontiert", schrieb Reisch im März. Er fügte hinzu, dass ungarische Konkurrenten, die in Franchiseketten tätig sind, durchwegs von einem niedrigeren Steuersatz von bis zu einem Prozent profitieren. Die Steuer zwinge ausländische Einzelhändler dazu, mit Verlust zu arbeiten, da die Gewinnspannen im Einzelhandel unter 4,5 Prozent liegen würden, so Reisch.

(Quelle: apa)

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13.03.2024
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Von SALZBURG24 (KAT)
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