Als Frühlingsbote verströmt der Bärlauch schon im März seinen charakteristischen Duft auf Lichtungen und in Wäldern – und lockt so Scharen an Liebhaber:innen an. Neben seinem knoblauchartigen Geschmack bietet das Lauchgewächs aber auch einige gesundheitliche Vorteile und macht uns wortwörtlich „bärenstark“, wie die Salzburger Kräuterexpertin Karina Nouman alias „Fräulein Grün“ im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag betont.
Was macht Bärlauch so gesund?
Als Heil- und Nahrungspflanze wird der Bärlauch schon seit Jahrhunderten verwendet und geschätzt. Schon die nordischen Völker kannten den Bärlauch als „Speerlauch“, da sie glaubten, dass sein Verzehr vor Blutvergiftungen etwa durch Kampfwunden schützen kann. Gar nicht so weit hergeholt, erklärt Nouman. „Der Bärlauch hat eine reinigende Wirkung und putzt uns wortwörtlich durch. Er kann dabei helfen, Schadstoffe aus der Blutbahn und aus dem Körper zu transportieren.“ Er trage somit zur Gesundheit von Arterien und Leber bei und wirke blutdrucksenkend.
Diese Eigenschaften machen den Waldknoblauch laut der Flachgauerin zum perfekten Frühlingskraut. „Mit seinen Scharfstoffen macht uns der Bärlauch fit für den Frühling. Der hohe Chlorophyll-Anteil kann sogar helfen, Frühlingsmüdigkeit zu vertreiben und uns von innen zu kräftigen.“ Ein wirklich „bärenstarkes“ Gewächs, meint die Expertin.
Auch Bärlauchblüten und -samen essbar
Doch nicht nur die wohlschmeckenden Blätter des Bärlauchs lassen sich verzehren: „Von der Zwiebel, über die Blätter und Blüten, bis hin zu den Samen kann man alles vom Bärlauch verwenden und sich die Heilkräfte zu nutzen machen.“ Damit diese gesundheitsfördernden Wirkstoffe erhalten bleiben, solle man am besten ganz frischen Bärlauch, unerhitzt zu sich nehmen, so Nouman.
Bärlauch-Tinktur nach Rezept von Salzburger Kräuterexpertin
„Aus den Blüten kann man zum Beispiel einen tollen Essig ansetzen.“ Außerdem gibt die Expertin den Tipp, aus den gesammelten Blättern eine haltbare Tinktur zu machen: „Dafür die Blätter einfach zwei bis vier Wochen in hochprozentigem Alkohol ausziehen lassen, abseihen und die Tropfen je nach individuellem Bedarf einnehmen.“
Achtung bei giftigen Bärlauch-Doppelgängern
Damit aber auch sicher nur Bärlauch und nicht seine giftigen Doppelgänger wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose im Körbchen landen, sollte man laut Nouman wirklich jedes gepflückte Blatt einzeln checken. „Beim Bärlauchsammeln kann man sich nicht auf den Geruch allein verlassen, weil dieser auch auf den Fingern haftet. Da kommt es dann schnell einmal zu Verwechslungen.“
Wie erkennt man Bärlauch?
- Die Blätter von Bärlauch sind länglich und auf der Unterseite mattgrün, haben einen dünnen Stängel und wachsen einzeln aus dem Boden.
- Bärlauch ist ein Frühjahrsbote und wächst in der Regel zwischen März und Mai, meist in Laub- und Mischwäldern und oft in der Nähe von Bächen und Flüssen.
- Beim Reiben zwischen den Fingern duften die Blätter nach Knoblauch, während die Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen geruchsneutral sind.
- Im Spätfrühling entwickelt der Bärlauch kleine weiße Blüten, die in dichten, kugelförmigen Dolden angeordnet sind.
(Quelle: salzburg24)