Die A1 bei Liefering war heuer in den ersten vier Monaten Salzburgs Autobahnabschnitt mit dem meisten Autoverkehr, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Im Vergleich zu den von Lockdowns geprägten Jahren 2020 und 2021 hat der Autoverkehr auf Salzburgs Autobahnen wieder zugenommen.
Spritpreise schrecken Autofahrer:innen ab
Im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Jahres 2019 war die Verkehrsbelastung heuer aber noch deutlich niedriger, schildert der VCÖ in einer Aussendung. Die gestiegenen Spritpreise wirken verkehrsreduzierend. Der VCÖ spricht sich für verstärktes betriebliches Mobilitätsmanagement aus.
Über 75.000 Pkw täglich auf A1 bei Liefering
Die A1 ist Salzburgs am stärksten befahrene Autobahn mit durchschnittlich 75.800 Pkw pro Tag bei Liefering. Das waren zwar um 15.200 Pkw pro Tag mehr als in den ersten vier Monaten des Vorjahres, als es Lockdowns gab, aber um 9.900 Pkw pro Tag weniger als vor der Covid-Pandemie im Jänner bis April 2019.
Weniger Verkehr als vor Corona
Kein Einzelfall: Von den österreichweit 236 analysierten Zählstellen, weist jede dritte gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2019 einen Rückgang von mehr als zehn Prozent auf, weitere vier von zehn Zählstellen einen Rückgang von fünf bis zehn Prozent. Auf der A1 bei Hallwang waren heuer um rund 10 Prozent weniger Pkw unterwegs als in den ersten vier Monaten des Jahres 2019, auf der A10 bei Hallein (Tennengau) und Niedernfritz (Pongau) um über vier Prozent weniger, informiert der VCÖ.
Fahrgemeinschaften, Öffis und Rad beliebter
"Die gestiegenen Spritpreise wirken natürlich verkehrsreduzierend. Es werden Fahrgemeinschaften gebildet, es steigen mehr auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad um", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Wer beispielsweise auf der Strecke Hallein - Salzburg pendelt, ist durch den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr mit dem Klimaticket im Schnitt um rund 700 Euro pro Jahr günstiger unterwegs als allein die Spritkosten betragen. Auf der Strecke St. Johann im Pongau - Salzburg beträgt die Ersparnis mit dem Klimaticket im Vergleich zu den Spritkosten sogar rund 3.200 Euro, informiert der VCÖ.
"Angesichts der aktuellen Energiekrise und der sich verschärfenden Klimakrise sind Maßnahmen zur Reduktion der Verkehrsbelastung sehr wichtig. Mit Angebotsverbesserungen bekommen, jene, die umsteigen wollen, die Möglichkeit dazu. Und für alle, die schon heute können, tragen verstärkte Anreize und Unterstützung durch gezielte Information dazu bei, diese Möglichkeiten auch zu nutzen", erklärt VCÖ-Experte Schwendinger. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer, sechs von zehn kürzer als zehn Kilometer. Mit dem Ausbau der Rad-Infrastruktur wird mehr Menschen der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad ermöglicht, was Kosten und CO2 reduziert und ermöglicht auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung zu kommen.
Pendelverkehr spielt wichtige Rolle
Für den Pendelverkehr zur Arbeit spielen die Betriebe und Unternehmen eine zentrale Rolle. In den vergangenen Jahren sei es etlichen Unternehmen in Österreich durch betriebliches Mobilitätsmanagement gelungen, dass mehr Beschäftigte statt mit dem Auto mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad zur Arbeit kommen. Neben Anreizen wie Öffi-Jobtickets und Jobräder sowie Bewusstseinskampagnen ist auch die Reduktion der Pkw-Abstellplätze am Firmengelände wichtig. Erfolgreiche Beispiele sind etwa Berger Logistik in Wörgl, Haberkorn in Wolfurt oder in Kärnten Mahle in St. Michael ob Bleiburg.
Wer in Salzburg Chancen auf VCÖ-Mobilitätspreis hat
"Beim VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg sind heuer auch genau solche Projekte gesucht, die es den Beschäftigten erleichtern, mit Bahn, Bus oder Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Darüber hinaus können auch Schulen, Vereine, Gemeinden oder Städte Projekte einreichen, die unsere Mobilität oder den Gütertransport klimafreundlicher machen", ruft VCÖ-Experte Schwendinger zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg auf. Einreichfrist ist der 1. Juni, Einreichunterlagen gibt es hier.
(Quelle: salzburg24)