Allergische Reaktionen

Wespenstiche: Vier Mal so viele Fälle wie sonst am LKH Salzburg

Am Salzburger Landeskrankenhaus werden derzeit vier Mal so viele Menschen mit schweren Reaktionen auf Wespenstiche verzeichnet wie sonst üblich. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 21. August 2024 08:33 Uhr
Ein starker Anstieg von schweren Reaktionen auf Wespenstiche wird aktuell am Salzburger Landeskrankenhaus verzeichnet. Derzeit würden vier Mal so viele Fälle registriert wie sonst.

Das schon im Frühling erwartete starke Wespenjahr dürfte nun tatsächlich eingetreten sein: Am Salzburger Landeskrankenhaus wird aktuell eine "enorme Anzahl an abklärungsbedürftigen Fällen" verzeichnet, teilt der Leiter der Allergieambulanz am Uniklinikum Salzburg, Thomas Hawranek, im Gespräch mit SALZBURG24 am Dienstag mit.

Wespenstiche: Sieben schwere Fälle in zwei Tagen am LKH

Konkret gebe es derzeit vier Mal so viele Fälle wie sonst zu dieser Jahreszeit. Alleine in den vergangenen zwei Tagen wurden sieben Fälle mit schweren Reaktionen verzeichnet. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", zeigt sich Hawranek über die aktuelle Situation erstaunt. Mittlerweile müssten schwerere Fälle vorgezogen und früher behandelt werden, als Patient:innen mit weniger schweren Reaktionen.

Bei den Wespenstichen, die am Landeskrankenhaus behandelt werden, werde laut Hawranek grundsätzlich nach vier Schweregraden unterschieden:

  1. Nesselausschlag und Schwellungen auch abseits des Stichs
  2. Schwindel
  3. Asthma, Blutdruckabfall
  4. Ohnmacht, Wiederbelebung

Schmerzen, Schwellung und Rötung nach einem Stich sind unproblematisch. Anzeichen für eine allergische Reaktion sind etwa ein Nesselausschlag oder Juckreiz am ganzen Körper. Dann muss umgehend reagiert werden.

Im schlimmsten Fall kann es nach einem Wespenstich zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Die starke allergische Reaktion führt zu Atemnot, Schwellungen im Rachen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Atem-Kreislauf-Stillstand. In dem Fall besteht sogar Lebensgefahr.

Wie entsteht eine Wespenallergie?

Wenn eine Person zum ersten Mal von einer Wespe gestochen wird, kann es zu einer normalen Reaktion kommen, etwa Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Stichstelle. Bei manchen Menschen entwickelt sich jedoch im Laufe der Zeit eine Überempfindlichkeit gegen das Wespengift. Bei wiederholten Stichen kann das Immunsystem dann eine allergische Reaktion auslösen.

Weiters dürften genetische Faktoren und Umweltfaktoren bei der Entwicklung einer Wespenallergie eine Rolle spielen. Menschen, die bereits eine Allergie gegen andere Substanzen – beispielsweise Pollen oder bestimmte Lebensmittel – haben, sind eher gefährdet, allergisch auf Wespenstiche zu reagieren.

Notfall-Pen als "Lebensversicherung"

Mediziner Hawranek rät jenen, die bereits eine schwere Reaktion auf einen Wespenstich hatten, stets einen Notfall-Pen dabei zu haben. "Das ist die Lebensversicherung. Aber auch die Impfung wirkt sehr gut."

Was tun bei einer allergischen Reaktion auf einen Wespenstich?

  • Notruf absetzen
  • Ist die Person ansprechbar, soll sie flach mit angehobenen Beinen gelagert werden
  • Kleidung lockern
  • Insektenstiche am besten gänzlich vermeiden

Wespen sterben bei unter zehn Grad ab

Die hohen Temperaturen im August dürften der Wespenpopulation in Österreich noch zuträglich gewesen sein. Allergiker:innen werden hier wohl schon die kühleren Temperaturen im Herbst und Winter herbeisehnen, bei unter zehn Grad sterben die Brummer nämlich ab.

(Quelle: salzburg24)

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