Jetzt ist Hochsaison

Wie ihr euch vor Dämmerungseinbrechern schützt

Veröffentlicht: 10. November 2022 10:39 Uhr
Der Herbst und Winter gelten als Hauptzeit der Dämmerungseinbrüche: Beinahe täglich berichtet die Salzburger Polizei von Fällen im ganzen Bundesland. Wie ihr euch und eure vier Wände bestmöglich schützen könnt, haben wir hier für euch zusammengefasst.
SALZBURG24 (mp)

Nach Corona-bedingt ruhigen Jahren durch Lockdowns und Grenzkontrollen schnellt die Anzahl der Dämmerungseinbrüche in den letzten Wochen wieder deutlich nach oben. Heuer sei schon wieder das Anzeigenniveau von 2019 erreicht, berichtete das Bundeskriminalamt erst Ende Oktober diesen Jahres. Bei Einbrüchen in Wohnstätten, Garagen und Kellerabteilen seien Steigungen von 20 bis 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu beobachten.

 

Hund und Alarmanlage verscheuchen Einbrecher

Erst am Mittwoch konnte ein Hund in der Stadt Salzburg einen Einbrecher ohne Beute aus dem Wohnhaus seiner Familie vertreiben. In Bischofshofen (Pongau) ergriff ein unbekannter Täter in der Nacht auf heute die Flucht, nachdem die Alarmanlage in dem Geschäftslokal angeschlagen hatte.

Wann schlagen Dämmerungseinbrecher zu?

Als besonders gefährdete Zeit für Dämmerungseinbrüche gilt – wie der Name vermuten lässt – der frühe Abend ab 16 Uhr, wenn es beginnt dunkel zu werden. Die Tatorte sind häufig Wohnungen und Wohnhäuser mit guten Hauptverkehrsverbindungen, die eine rasche Flucht ermöglichen. Auch Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken sowie ebenerdig gelegene Wohnungen stehen im Fokus der Täter. Die meist versuchen, durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Objekt einzudringen. Dabei benutzen sie einfache Hilfsmittel und brechen mit Schraubenziehern oder Zangen schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.

Daheim nicht mehr sicher fühlen

Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen meist ein großer Schock. Dabei geht es nicht nur um materiellen Schaden, sondern auch um das Verlieren des Sicherheitsgefühls daheim.

Eine gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe seien bei der Prävention sehr wichtig, betonte das Bundeskriminalamt. Wertvolle Dienste leiste etwa eine Vertrauensperson, die nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert, wenn man auf Urlaub ist. Bei verdächtigen Beobachtungen solle sich niemand scheuen, die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen.

Hälfte der Einbrecher scheitern

Dass die Maßnahmen Wirkung haben, zeigt ein Blick auf die Kriminalstatistik. Seit dem Jahr 2014 gebe es jährlich verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung von Dämmerungseinbrüchen, was zu einem Rückgang der Zahl der Anzeigen im Wohnraumeinbruch geführt habe, so das Bundeskriminalamt. Dabei werde auf Analyse, Fahndungs- und Ermittlungsarbeit sowie Prävention gesetzt. Durch eigene, meist einfache Sicherungsmaßnahmen, könnten Einbrecher abgeschreckt werden. Das belegen auch die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik: Bei 46,5 Prozent aller Wohnraumeinbrüche in Österreich im Jahr 2018, das sind 4.548 angezeigte Fälle, blieb es lediglich beim Versuch.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Hindernisse dem Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto schwerer kommt er ans Ziel. Schwachstellen können sein Türen (Haupteingangstüren, Terrassentüren oder Nebentüren), Fenster oder Dachfenster und Kellerschächte.

Zur Broschüre "Sichere Wohnung"

Zur Broschüre "Sicheres Wohnhaus"

Wie sichere ich mein Eigentum ab?

  • Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis anlegen (bietet sich vor allem bei Umzug/Neubau an, hilfreich bei der Fahndung).
  • Schmuck- und Kunstgegenstände fotografieren und Gerätenummern notieren.
  • Haus- oder Wohnungsschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüsseldepot geben oder an eine Vertrauensperson.
  • Bei längerer Abwesenheit Bankschließfächer für Wertsachen mieten.
  • Sparbuch und Losungswort immer getrennt aufbewahren.

Tipps der Polizei zum Schutz vor Einbrechern:

  • Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig, Zusammenhalt schreckt Täter ab.
  • Vermeiden von Zeichen der Abwesenheit. Briefkästen leeren und Werbematerial beseitigen. Es soll kein unbewohnter Eindruck entstehen.
  • Licht in der Wohnung oder ein laufender Fernseher bzw. Radio verscheuchen Einbrecher.
  • Fenster, Terrassen- und Balkontüren schließen. Gekippte Fenster wirken geradezu einladend für Einbrecher.
  • Sichtschutz, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht, ist zu vermeiden. Wegräumen von Gegenständen die Einbrecher leicht nützen können.
  • Bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren verwenden und Außenbeleuchtung installieren.
  • Terrassentüren durch einbruchshemmende Rollbalken oder Scherengitter sichern.
  • Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen.
  • Außenbeleuchtungen am Grundstück nehmen dem Einbrecher die Möglichkeit, ungesehen um das Haus zu schleichen. Leitern, Werkzeuge und andere Hilfsmitteln sollten unbedingt weggeschlossen werden.
  • Außentüren und Fenster sollten stets geschlossen sein, wenn die Wohnung oder das Haus leer ist. Auch das Gartentor gehört abgeschlossen. Ein Schild "Warnung vor dem Hund" am Gartentor kann potenzielle Täter abschrecken.
  • Größere Geldbeträge, Schmuck und andere Wertsachen sind wahre Einladungen für jeden Einbrecher. Besser aufgehoben sind diese in einem Bankschließfach oder in einem befestigten Tresor mit Zahlenkombinationsschloss.
  • Arbeitet in der Nachbarschaft im Team! Einbrecher hassen aufmerksame Blicke aus den anliegenden Grundstücken. Achtet auf verdächtige Geräusche, Personen und Fahrzeuge. Notiert Marke, Farbe und Kennzeichen von Autos, die euch verdächtig vorkommen.

Was tun, wenn ein Einbrecher im Haus ist?

  • Den Eindruck erwecken, dass man nicht allein ist, indem man einen Namen ruft – zum Beispiel: "Helmut, hörst Du das?"
  • Licht aufdrehen.
  • Dem Täter die Flucht ermöglichen, sich ihm nicht in den Weg stellen.
  • Sich möglichst viele Details vom Erscheinungsbild des Täters einprägen.
  • Die Polizei unter 133 rufen und bekannt geben, wie viele Täter es waren und in welche Richtung sie geflüchtet sind. Halten Sie die telefonische Verbindung mit der Polizei.

Nach dem Einbruch

  • Ruhe bewahren und die Polizei unter 133 anrufen. Telefonische Verbindung mit der Polizei halten und den Instruktionen folgen.
  • Verändern Sie nichts und berühren Sie keine Gegenstände.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (mp)
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