Die Corona-Werte in Österreichs Abwasser sind in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen, wie das Abwasser-Monitoring des Gesundheitsministeriums zeigt. Nach einem sehr ruhigen Frühjahr stiegen die Werte bereits seit Juni wieder deutlich an. Auch liegen die Fallzahlen derzeit bereits auf deutlich höherem Niveau als im August des Vorjahres, auch wenn die Erkrankung meist nicht mehr so schwer verläuft wie bei früheren Varianten.
Um eine Corona-Infektion zu erkennen, haben sich in den vergangenen Jahren vor allem die Selbsttests für zu Hause als erster Indikator bewährt. Diese waren bis April dieses Jahres kostenfrei in Apotheken erhältlich – weshalb wohl viele noch einige ungebrauchte Test-Kits daheim eingelagert haben. Aber sind diese überhaupt noch zuverlässig? Und erkennen sie auch mögliche neue Virus-Varianten? Und wie schaut es mit älteren FFP2-Masken aus? Diese Fragen haben wir der Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer, Margarete Olesko, im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag gestellt.
Lagerung für Haltbarkeit für Corona-Tests entscheidend
„Grundsätzlich stehen auf jedem Packerl Tests zwei Daten: Das Herstellungsdatum und das Mindesthaltbarkeitsdatum“, erklärt die Leiterin der Borromäus-Apotheke im Salzburger Stadtteil Parsch. Ab Produktion seien die Corona-Tests üblicherweise zwei Jahre haltbar. Dabei spiele aber die richtige Lagerung eine Rolle. „Die ideale Lagertemperatur für die Testlösung liegt zwischen +8 und +25 Grad. Hat man die Tests etwa über längere Zeit im Auto, kann die Haltbarkeit deutlich verkürzt werden.“ Zwar stünden auf den einzelnen Komponenten der Test-Kits (Stäbchen, Pufferlösung und Teststreifen) mitunter verschiedene Haltbarkeitsdaten, entscheidend sei aber jenes der flüssigen Lösung.
Salzburger Expertin über Verwendung älterer Corona-Tests
„Bei älteren Tests sollte man zuerst eben einmal das Haltbarkeitsdatum checken, dann kurz überlegen, wie er gelagert wurde und anschließend schauen, ob die Pufferlösung sich eventuell verändert hat“, rät die Apothekerin. Sei die Flüssigkeit fast vollständig verdunstet oder habe sich gar verfärbt, könne man davon ausgehen, dass der Test die Haltbarkeit überschritten hat. Diese sollten dann nach Material getrennt einfach im Hausmüll entsorgt werden.
„Ist aber noch genug Flüssigkeit für zwei bis drei Tropfen übrig, können auch abgelaufene Kits noch verwendet werden.“ Entscheidend ist aber, wie auch bei neuen Tests, dass der Abstrich gut in der Lösung „ausgewaschen“ werde.
Hinsichtlich der sich wandelnden Corona-Varianten und der Wirksamkeit der Tests gibt die Expertin Entwarnung: „Corona-Tests schlagen grundsätzlich auf ein bestimmtes Protein des Virenstammes an, das ist bei allen Varianten gleich.“
Ablaufdatum bei FFP2-Masken rechtlich bedingt
Dass auch FFP2-Masken mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen sind, mag komisch wirken, sage aber über den tatsächlichen Schutz wenig aus, so Olesko. „Das dürfte wohl rechtliche Gründe haben. Bis zum Ablauf dieses Datums gewährleistet der Hersteller die Schutzwirkung des Materials.“ Dass die Masken danach weniger Schutz bieten, darauf gebe es keine Hinweise.
(Quelle: salzburg24)