Die Zahl der angezeigten Delikte im Bundesland Salzburg ist im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um zwei Prozent auf 33.617 zurückgegangen. Wie die Landespolizeidirektion am Montag mitteilte, setzte sich damit der Trend zu mehr Sicherheit fort. Besonders bemerkenswert sei dabei ein deutliches Minus bei Gewalt- und Internetkriminalität. Zum achten Mal in Folge konnte die Polizei in Salzburg mehr als jedes zweite Delikt klären, die Aufklärungsquote lag bei 55,8 Prozent.
Weniger Anzeigen wegen Cybercrime in Salzburg
Analog zum österreichweiten Trend sank in Salzburg die Zahl der Anzeigen im Bereich von Delikten im Internet. 2024 wurden 3.580 Fälle erfasst, was einem Rückgang von 12,4 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Im Bereich Cybercrime im engeren Sinne wurden 960 Delikte registriert, ein Minus von 11,9 Prozent gegenüber 2023. Gleichfalls um zwölf Prozent sank die Zahl der Internetbetrugsfälle – und zwar auf 1.830. Besonders stark fiel der Rückgang bei Erpressungen im Internet aus: 165 angezeigte Fälle bedeuten ein Minus von 47,8 Prozent gegenüber 2023.
Drei Morde in Salzburg im Vorjahr
2024 wurden in Salzburg 5.854 Gewaltdelikte angezeigt – ein Minus um 6,2 Prozent. Rund ein Fünftel davon fand in der Privatsphäre statt. In nicht ganz 60 Prozent der Delikte gab es ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Opfer und Täter. Im Vorjahr wurden im Bundesland (wie 2023) drei vollendete Morde verzeichnet – zwei der Opfer waren männlich, eines weiblich. Die Zahl der Vergewaltigungsanzeigen stieg indes leicht. 2024 wurden 92 Fälle angezeigt, fünf Anzeigen mehr als 2023.
Die Zahl der Raubdelikte sank auf 119 Fälle – ein Minus von 17,4 Prozent. Mehr als die Hälfte der Taten ereigneten sich im öffentlichen Raum. Ein Plus gab es bei Gewalt gegen Beamte – es wurden um 18 Anzeigen mehr verzeichnet als 2023, nämlich 180.
Fast 11.000 Anzeigen wegen Diebstählen und Co
Die Eigentumskriminalität 2024 stieg um etwas mehr als fünf Prozent auf fast 11.000 Anzeigen an. „Die Polizei arbeitet intensiv an gezielten Strategien, um diesen Bereich wieder zu stabilisieren“, hieß es von der Landespolizeidirektion. Vom Anstieg nicht betroffen waren Wohnräume, bei denen die Anzahl der Straftaten nahezu um 30 Prozent sank und gleichzeitig die Aufklärungsquote um fast sechs Prozent stieg. Am häufigsten schlugen die Täter auf Straßen oder Parkplätzen oder anderen öffentlichen Räumen zu - etwa, wenn Automaten- und Pkw-Einbrüche sowie Fahrrad-, (E-)Scooter und Skidiebstähle begangen wurden.
Die Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz sanken um 11,9 Prozent auf rund 2.200, was auf erfolgreiche Maßnahmen zur Eindämmung der Suchtmittelkriminalität hindeute, so die Polizei Salzburg. Ebenso verzeichnete die Wirtschaftskriminalität (5.801 Fälle) einen Rückgang.
Über 3.000 Täter:innen jünger als 18 Jahre
Auch in Salzburg steigt die Zahl der Tatverdächtigen unter 18 Jahren im Zehnjahresschnitt an. Waren es 2014 noch 2.018 Tatverdächtige, waren es im Vorjahr 3.129. 38 davon waren im Vorjahr unter zehn Jahre alt, 2023 waren es allerdings noch 53 gewesen. Immerhin 573 der Verdächtigen stammten im Vorjahr aus der Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen, also strafunmündiger Personen.
Die Polizei kündigte an, weiterhin verstärkt auf Jugendarbeit setzen zu wollen. „Wir arbeiten mit allen relevanten Behörden und Institutionen Hand in Hand, um einerseits unsere Jugend durch gezielte Prävention zu schützen und andererseits verübte Straftaten so rasch als möglich aufzuklären“, betonte Landespolizeidirektor Bernhard Rausch in der Aussendung.
(Quelle: salzburg24)