Die drei Satelliten seien in der Erdumlaufbahn platziert worden, meldete Roskosmos weiter. Das Fernsehen zeigte, wie die Sojus-Rakete bei leichtem Wind in den blauen Himmel abhob. Ausländischen Medien blieb der Zutritt zum neuen Weltraumbahnhof verwehrt. Am Vortag war der Raketenstart in letzter Minute automatisch abgebrochen worden. Grund war laut Roskosmos ein defektes Kabel.
Nach seiner öffentlichen Kritik am Vortag beglückwünschte Putin nun alle am erfolgreichen Start Beteiligten. "Wir können stolz sein. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung der russischen Raumfahrtindustrie", sagte der Präsident. Er fügte hinzu, allen Rückschlägen zum Trotz bleibe Russland "die dominierende Weltmacht", was die Zahl der Raketenstarts angehe. Zu den technischen Problemen am Vortag sagte er nun, dies komme immer mal wieder vor.
Nach Angaben seines Sprechers Dmitri Peskow zog der Kreml-Chef allem Lob zum Trotz erste Konsequenzen aus dem abgebrochenen Start am Mittwoch. Er entließ demnach den Chef der Staatsholding Awtomatika, Leonid Schalimow, die für die Panne verantwortlich gemacht wurde. Dem für den Raumfahrtsektor zuständigen Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin und Roskosmos-Chef Igor Komarow erteilte Putin eine scharfe Rüge.
Das Kosmodrom Wostotschny im Fernen Osten Russlands soll die Abhängigkeit der russischen Raumfahrt von der früheren Sowjetrepublik Kasachstan verringern. Vom kasachischen Baikonur aus starten bisher die Sojus-Raketen mit Nachschub oder Raumfahrern an Bord zur Internationalen Raumstation (ISS). Russland muss eine hohe Miete an Kasachstan zahlen, um den Weltraumbahnhof nutzen zu dürfen.
Dies soll auch noch bis mindestens 2023 so weitergehen, sagte Rogosin kürzlich. Für dieses Jahr war in Wostotschny, 9.000 Kilometer östlich von Moskau, nur der Start vom Donnerstag geplant. Das Kosmodrom war die größte Baustelle Russlands, im Zusammenhang mit dem Bau gab es massive Korruptionsvorwürfe. Insgesamt soll der neue Weltraumbahnhof umgerechnet bis zu 5,3 Milliarden Euro gekostet haben
(Quelle: salzburg24)