Coronavirus

1,3 Milliarden Inder sollen daheim bleiben

Veröffentlicht: 22. März 2020 11:30 Uhr
Mit einer 14-stündigen landesweiten Ausgangssperre hat Indien am Sonntag den Ernstfall in der Coronavirus-Pandemie geprobt. Die von 7.00 bis 21.00 Uhr (Ortszeit) geltende Ausgangssperre war zwar nicht verbindlich, Premierminister Narendra Modi rief aber alle 1,3 Milliarden Inder auf, den Anweisungen zu folgen.

Geschäfte blieben geschlossen, fast alle Inlandsflüge wurden gestrichen. Internationale Flüge durften nicht auf indischen Flughäfen landen. "Lasst uns alle ein Teil dieser Ausgangssperre sein, die ein gewaltiger Beitrag zum Kampf gegen die Covid-19-Bedrohung sein wird", twitterte Modi mit Blick auf die Lungenkrankheit Covid-19, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird. Lav Agarwal vom Gesundheitsministerium erklärte, die Regierung wolle mit der Test-Maßnahme "Einigkeit in der Isolation" erreichen.

Fast leere Straßen in Neu-Delhi

In der Hauptstadt Neu-Delhi und der Finanzmetropole Mumbai schienen sich die meisten Bewohner an die Vorgaben zu halten. Normalerweise geschäftige Straßen wirkten wie ausgestorben. Durch die beliebten Lodi-Gärten in Neu-Delhi flanierten nur wenige Besucher - zu einer Zeit, zu der sich laut dem Sicherheitsmann Jaiveer Singh gewöhnlich zahlreiche Menschen in dem Park aufhalten. "Wenn es hilft, die Ausbreitung zu stoppen, sollte die Regierung darüber nachdenken, sie für zwei oder drei weitere Tage zu verlängern", sagte Singh zu der Ausgangssperre.

320 Corona-Infektionen in Indien

Beobachter gehen davon aus, dass der begrenzten Ausgangssperre längere verpflichtende Ausgangsbeschränkungen nachfolgen werden. Indien hat bisher mehr als 320 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet, fünf Menschen starben. Die Dunkelziffer könnte nach Einschätzung von Experten allerdings deutlich höher liegen.

Bahnverkehr steht fast still

Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Virus hat die indische Eisenbahngesellschaft den Bahnverkehr bis zum 31. März fast komplett eingestellt. Bis Ende des Monats verkehren nur noch Güterzüge und Züge aus Großstädten in die Vororte. Von den Einschränkungen betroffen sind mehr als 20 Millionen Menschen, die das Eisenbahnnetz täglich nutzen.

(Quelle: apa)

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