Erfundene Studien zitiert

Weißes Haus beruft sich in Gesundheitsbericht auf Fake-Quellen

Das Weiße Haus in Washington, D.C. ist offizieller Regierungssitz des Präsidenten der Vereinigten Staaten. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 30. Mai 2025 15:59 Uhr
Der jüngst veröffentlichte Gesundheitsbericht „Make Our Children Healthy Again“ des Weißen Hauses enthält laut Medienrecherchen mehrere Quellen, die es gar nicht gibt. Das Online-Magazin „Notus“ und weitere Medien fanden zudem zahlreiche falsch dargestellte oder aus dem Zusammenhang gerissene Inhalte. Das Weiße Haus spricht von „kleineren Formatierungsfehlern“.

Die US-Regierung hat Medienrecherchen zufolge in einem offiziellen Bericht Quellen zitiert, die gar nicht existieren. Das US-Online-Magazin "Notus" fand in dem jüngst veröffentlichten "Make Our Children Healthy Again"-Bericht (MAHA-Bericht) des Weißen Hauses zu Gesundheitsproblemen von Kindern sieben zitierte Quellen, die nicht auffindbar sein sollen. Weißes Haus sieht lediglich "kleinere Zitations- und Formatierungsfehler".

20 Quellen aus Kontext gerissen oder falsch wiedergegeben

"Bei weiteren etwa 20 Quellen wurden die Inhalte aus dem Kontext gerissen oder die Ergebnisse falsch dargestellt", sagte Margaret Manto, eine der für die Recherche verantwortlichen Journalistinnen, dem "Spiegel". Darüber hinaus ließen sich viele Zitierfehler, nicht funktionierende Links sowie inhaltliche Fehlinterpretationen von Studienergebnissen nachweisen. Die "New York Times" stieg ebenfalls in die Recherche ein und fand weitere Ungereimtheiten.

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Das US-amerikanische Online-Magazin "Notus" gehört zum gemeinnützigen Allbritton Journalism Institute, das der Medienunternehmer Robert Allbritton - auch Gründer des Nachrichtenangebots "Politico" - ins Leben gerufen hat und das sich der Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten verschrieben hat.

Weißes Haus spielt Fehler runter

Konfrontiert mit den Vorwürfen spielte das Weiße Haus auf Nachfrage all dies als "kleinere Zitations- und Formatierungsfehler" herunter. Die Aussage des MAHA-Berichts bleibe bestehen, betonte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums, Emily Hilliard. Sie sagte, es sei "eine historische und transformative Bewertung der Regierung, um die Epidemie chronischer Krankheiten zu verstehen, unter der die Kinder unserer Nation leiden".

Die Regierung veröffentlichte jedoch "Notus" zufolge eine aktualisierte Version des MAHA-Berichts, in der die sieben Referenzen zu nicht existierenden Quellen entfernt wurden.

"Das sind keine Formatierungsfehler, sondern gravierende Mängel", sagte Journalistin Manto dem "Spiegel". "Der Report würde in keinem Peer-Review durchkommen." So wird das Verfahren bezeichnet, in dem wissenschaftliche Studien vor ihrer Veröffentlichung in Fachmagazinen von unabhängigen Wissenschaftlern ihres Gebietes begutachtet werden.

(Quelle: apa)

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