Von Jänner bis Ende November 2016 wurde den Zahlen der Bundespolizei zufolge 19.720 Menschen an den Grenzen die Einreise nach Deutschland verweigert. Für Dezember lagen noch keine Angaben vor. 3.695 der Abgewiesenen kamen demnach aus Afghanistan, 2.142 aus Syrien, 1.794 aus Irak, 1.237 aus Nigeria und 1.153 aus dem Iran. Über die Statistik hatte am Mittwoch zuerst die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
Gesamtzahl der Zurückweisungen verdoppelt
Die Gesamtzahl der Zurückweisungen hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Im Jahr 2015 war laut Bundespolizei 8.913 Migranten die Einreise verweigert worden. Im September 2015 hatte die Bundesregierung auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise wieder Grenzkontrollen eingeführt, vor allem an der Grenze zu Österreich.
Mehr Aslywerber kehren freiwillig in Heimat zurück
Deutlich angestiegen ist auch die Zahl von Asylbewerbern, die 2016 der freiwilligen Rückkehr in ihre Heimatländer zustimmten. Laut deutschem Innenministerium wurden bisher mehr als 54.000 Ausländer in das REAG/GARP-Programm des Bundes und der Länder zur Förderung solcher freiwilliger Ausreisen aufgenommen. Menschen, die ohne Förderung Deutschland freiwillig wieder verließen, sind in dieser Zahl nicht enthalten. Auch wies das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) darauf hin, dass nicht alle Programmteilnehmer Asylbewerber sind.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums begrüßte die Zunahme, weil "eine freiwillige Rückkehr einer Abschiebung in das Heimatland immer vorzuziehen ist". Er verwies auf das Vorhaben, die Förderung der freiwilligen Rückkehr in das Herkunftsland im kommenden Jahr mit dem Programm "Starthilfe Plus" noch aufzustocken. Dieses sieht demnach zusätzliche Beratung und Unterstützung vor, damit die Menschen nach ihrer Rückkehr "besser wieder Fuß fassen" könnten.
Die meisten der gut 50.000 Menschen, denen von Jänner bis November 2016 die Förderung ihrer freiwilligen Rückkehr bewilligt wurde, waren nach Angaben des Bamf Albaner (15.749), gefolgt von Serben (5.754), Irakern (5.373), Kosovaren (5.130), Mazedoniern (4.310), Afghanen (3.242) und Iranern (.2241). Syrer waren kaum vertreten (23).
Über die Statistik hatte zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Die Zahl der staatlich geförderten Rückkehrer lag demnach im zurückliegenden Jahr deutlich höher als die der Abschiebungen, die mit etwa 25.000 beziffert wurde. Die Förderung umfasst die Übernahme der Beförderungskosten, für einige Länder zusätzliche Reisebeihilfen sowie eine Starthilfe von - je nach Land und Alter der Kinder - bis zu 500 Euro pro Person.
2015 machten laut Bamf etwa 35.000 Menschen von der Möglichkeit Gebrauch, mit Hilfe staatlich geförderter Programme wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Dabei handelte es sich vorwiegend um Bürger der Balkanstaaten, während die freiwillige Rückkehr von Flüchtlingen aus dem Irak, dem Iran und Afghanistan damals noch eine wesentlich geringere Rolle spielte.
(APA)
(Quelle: salzburg24)