Krieg in Gaza

Delegationen verlassen UNO-Generalversammlung vor Netanyahu-Rede

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bei seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung.
Veröffentlicht: 26. September 2025 16:01 Uhr
Vor der Rede von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bei der UNO-Generalversammlung haben einige Delegationen den Raum verlassen.

Am vierten Tag der Generaldebatte bei den Vereinten Nationen wurde an diesem Freitag unter anderem eine Rede von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erwartet. Er wolle den Einsatz im Gazastreifen so schnell wie möglich beenden. Die letzten Überreste der radikal-islamischen Hamas hätten sich in Gaza-Stadt verschanzt, erklärte er am Freitag in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung. An die noch verbliebenen Geiseln gewandt, sagte Netanyahu: "Wir vergessen Euch nicht, wir bringen jeden von Euch nach Hause." Vor Beginn seiner Rede verließen Dutzende Delegierte den Saal.

Netanyahu forderte die palästinensische Terrororganisation Hamas auf, die Waffen niederzulegen und alle Geiseln freizulassen. "Wenn ihr das tut, werdet ihr leben. Wenn nicht, wird Israel euch jagen." Israel hat nach den Worten Netanyahus das Atomwaffen- und Raketenprogramm des Iran zerstört. Vor der UNO-Vollversammlung erklärte Netanyahu, sein Land habe zudem die Hamas zerschlagen, die Hisbollah entscheidend geschwächt und die Houthi-Rebellen schwer getroffen. Netanyahu dankte US-Präsident Donald Trump für dessen "mutiges und entschlossenes Vorgehen" gegen den Iran. Die existenzielle Bedrohung für Israel sei beseitigt. Die Bestände an angereichertem Uran des Iran müssten vernichtet werden, betonte Netanyahu am vierten Tag der Generaldebatte bei den Vereinten Nationen.

Die Anerkennung eines Staates Palästina durch westliche Staaten wie Frankreich vor Beginn der 80. Generaldebatte in New York hatte für erhebliche Verstimmung aufseiten Israels gesorgt. Es wird erwartet, dass Netanyahu darauf eingeht.

Hoffnung auf Impuls für Zweistaatenlösung

Der israelische Regierungschef sieht in dem Schritt eine Belohnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas, die Israel im Gaza-Krieg bekämpft. Andere Staaten erhoffen sich davon einen Impuls für neue Anstrengungen, eine Zweistaatenlösung zu erreichen. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas betonte in seiner Rede bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung am Donnerstag, dass ein palästinensischer Staat friedlich neben Israel existieren solle.

Neben Netanyahu stehen am Freitag unter anderem die Vertreter Chinas und Großbritanniens auf der Rednerliste. Die Generaldebatte läuft - mit einer Pause am Sonntag - bis einschließlich Montag. Im Fokus stehen neben dem Nahost-Konflikt der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sowie die finanziell schwierige Lage der Vereinten Nationen und die weltpolitische Rolle der USA.

Die Rede Netanyahus vor der UNO-Generalversammlung soll auch im Gazastreifen zu hören sein. Netanyahus Büro teilte mit, dass Lautsprecher auf Lastwagen an der Grenze zu dem umkämpften Küstenstreifen aufgebaut wurden. Israelische Soldaten würden durch diese Aktion nicht gefährdet. Netanyahu selbst erklärte, dass seine Worte an die Geiseln gerichtet waren.

(Quelle: apa)

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