Das israelische Militär hat am Dienstag die katarische Hauptstadt Doha angegriffen, um dort Spitzenvertreter der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu töten. Nach Berichten über Explosionen in Doha teilte das Militär mit, dass es sich um einen gezielten Angriff auf die Führungsspitze der Hamas gehandelt habe. Es seien Schritte gesetzt worden, damit keine Unbeteiligten gefährdet werden. Den Ort nannte das Militär nicht, doch befindet sich die Hamas-Führung in Doha.
Israelisches Militär bestätigt Angriff auf Hamas-Führung
"Jahrelang leiteten diese Mitglieder der Hamas-Führung die Operationen der Terrororganisation, sind direkt für das brutale Massaker vom 7. Oktober verantwortlich und orchestrierten und steuerten den Krieg gegen den Staat Israel", teilte das israelische Militär mit. Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters einen Angriff auf die Hamas-Führung in dem Golfstaat. US-Präsident Donald Trump gab einem Medienbericht zufolge grünes Licht für den Angriff. Er erfolgte einen Tag nach dem blutigen Anschlag von zwei palästinensischen Attentätern in Jerusalem, zu dem sich die Hamas bekannt hatte.
Reuters-Reporter berichteten von mehreren Explosionen in der katarischen Hauptstadt Doha. Aus einer Tankstelle stiegen schwarze Rauchwolken auf. Direkt daneben befindet sich ein kleines Wohnviertel, das seit Beginn des Gaza-Konflikts rund um die Uhr von der Wache des Emirs von Katar bewacht wird.
Katar verurteilt "feigen israelischen Angriff auf Wohngebäude"
"Der Staat Katar verurteilt aufs Schärfste den feigen israelischen Angriff auf Wohngebäude, in denen mehrere Mitglieder des Politbüros der Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha untergebracht sind", erklärte der katarische Außenamtssprecher Majed al-Ansari im Onlinedienst X. Der katarische Sender Al Jazeera berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Hamas-Vertreter, dass es sich bei den getroffenen Hamas-Mitgliedern um Angehörige der "Hamas-Verhandlungsdelegation während ihres Treffens in Doha" gehandelt habe.
Der israelische Militärschlag gefährdet nach Ansicht von Beobachtern die Bemühungen um eine Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln. Der Golfstaat spielte eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Israel und der Hamas. Durch die Verhandlungen waren Dutzende Geiseln freigekommen, darunter auch der israelisch-österreichische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Erst in der Vorwoche hatte sich Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) beim katarischen Staatsminister Abdulaziz al-Khulaifi für die Vermittlungsaktivitäten seines Landes bedankt.
Die Hamas und mit ihr verbündete Palästinensergruppen hatten den Gaza-Krieg mit ihrem brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Israel greift seither massiv militärisch im Gazastreifen an. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden mehr als 64.500 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden, werden von UNO-Vertretern aber als plausibel eingestuft.
(Quelle: apa)