Geiselnahme

27 Passagiere bei Zugüberfall in Pakistan getötet

Ein Zug in Pakistan wurde überfallen. Mehrere Geiseln wurden getötet.
Veröffentlicht: 13. März 2025 06:44 Uhr
Bei einem Zugüberfall in Pakistan wurden mindestens 27 Passagiere getötet. Angreifer hatten die Freilassung von Gefangenen gefordert.

Nach einem Überfall auf einen Zug in der pakistanischen Unruheprovinz Belutschistan ist die Geiselnahme nach Angaben des Militärs beendet. Alle Angreifer seien getötet worden, hieß es am Mittwoch. Ein Armeevertreter sagte, 27 Passagiere seien tot. Bewaffnete hatten am Dienstag einen Zug mit rund 425 Passagieren überfallen. Die Separatistengruppe Balochistan Liberation Army (BLA) reklamierte die Tat für sich. Sie hatte mit der Tötung von Geiseln gedroht.

Geiselnehmer fordern Freilassung von Gefangenen

Die Kidnapper verlangten die Freilassung von Gefangenen und Aktivisten innerhalb von 48 Stunden. Die BLA-Kämpfer seien mit Sprengsätzen, sogenannten Selbstmordjacken, ausgerüstet, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. Nach Angaben von Zeugen nahmen sie bei dem Überfall gezielt Personen ins Visier, die nicht aus der Provinz Belutschistan stammten.

Der Zug war auf dem Weg von der Stadt Quetta in die Millionenstadt Peschawar im Nordwesten des Landes gewesen. Bei den Passagieren handelte es sich mehrheitlich um Armeeangehörige und deren Familien, hieß es. Auch die getöteten Geiseln waren nach Militärangaben Soldaten gewesen. Zudem sei ein Soldat, der bei der Befreiungsaktion im Einsatz war, gestorben. Rund 30 Terroristen seien getötet worden. Angaben zu möglichen zivilen Opfern gab es nicht.

Zunächst 190 Passagiere befreit

Insgesamt 190 Passagiere waren nach Angaben des Militärs bereits zuvor befreit worden, zahlreiche blieben jedoch in der Gewalt der Angreifer. Premierminister Shehbaz Sharif sagte, das ganze Land sei "zutiefst schockiert über diese abscheuliche Tat". Auch die Vereinten Nationen verurteilten die Tat und fordern die Freilassung der Geiseln. Angriffe auf Zivilisten seien nicht hinnehmbar, sagte ein Sprecher von UNO-Generalsekretär António Guterres in einer Mitteilung.

Ärmste Provinz Pakistans

Belutschistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die ärmste Provinz des Landes. In Belutschistan kämpfen separatistische Gruppen seit Jahrzehnten gegen die Regierung. Sie verlangen die Unabhängigkeit für die rohstoffreiche Provinz sowie einen Anteil an den Gas- und Mineralvorkommen.

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Die BLA ist die aktivste bewaffnete Separatistenbewegung. Die Miliz verstärkte in den vergangenen Jahren ihre Angriffe auf Sicherheitskräfte und Bewohner benachbarter Provinzen. Auch islamistische Gruppierungen wie die pakistanischen Taliban sind dort aktiv. Im Jahr 2024 wurden in Pakistan laut Experten mehr als 1.600 Menschen bei Anschlägen getötet.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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