Welt

300 Millionen Kinder leiden unter starker Luftverschmutzung

Ein Kind in Indien, wo die Luftverschmutzung besonders stark ist.
Veröffentlicht: 31. Oktober 2016 02:40 Uhr
Fast jedes siebente Kind auf der Welt - das sind 300 Millionen Mädchen und Buben - leben in Gebieten mit stark verunreinigter Luft. Die Belastung der Luft mit Schadstoffen in diesen Regionen ist sechsmal höher als die Richtlinien der WHO erlauben. Das geht aus einem neuen Bericht des UNO-Kinderhilfswerks Unicef hervor.

"Luftverschmutzung ist eine der Hauptursachen für den Tod von circa 600.000 Kindern unter fünf Jahren jedes Jahr und bedroht täglich das Leben und die Zukunft weiterer Millionen Menschen", erklärte Unicef-Direktor Anthony Lake. "Schadstoffe schaden nicht nur die sich entwickelnden Lungen von Kindern, sondern können auch die Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigen und einen permanenten Schaden am Gehirn verursachen - und somit auch die Zukunft der Kinder gefährden."

Kaum Kinder atmen saubere Luft

Satellitenbilder bestätigen laut Unicef, dass etwa zwei Milliarden Kinder in Gebieten wohnen, in denen die Verschmutzung der Außenluft die minimalen Richtlinien der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, überschreitet. Das bedeute, dass nur ein geringer Prozentsatz an Kindern weltweit saubere Luft einatmet. Gründe dafür seien Emissionen von Kraftfahrzeugen, die Nutzung von fossilen Brennstoffen und die weltweite Abfallverbrennung. In Südasien leben die meisten Kinder in Gebieten mit verunreinigter Luft, nämlich 620 Millionen, gefolgt von 520 Millionen in Afrika und 450 Millionen in der Ostasien/Pazifik-Region.

Die Studie untersuchte auch das hohe Ausmaß an Luftverschmutzung in Innenräumen, die üblicherweise durch Brennstoffe wie Kohle und Holz zum Kochen und Heizen verursacht wird. Besonders betroffen davon sind Kinder aus einkommensschwachen und ländlichen Regionen. Außen - und Innenluftverschmutzung sind direkt mit Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündung verbunden, die beinahe zehn Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren verursachen.

Politik zum Handel aufgefordert

Im Vorfeld der Weltklimakonferenz, die von 7. bis 18. November in Marrakesch stattfindet, fordert die Unicef die Politiker weltweit auf, vier Maßnahmen zum Schutz der Kinder zur berücksichtigen: Die Reduzierung der Umweltverschmutzung, um die internationalen Richtlinien der WHO zur Luftqualität zu erreichen, besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung, die Belastung durch Fabriken zu verringern und mehr Beobachtung und Datenerhebung zur Luftverschmutzung und deren Auswirkungen auf Kinder.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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