Wahl in Afghanistan

Abdullah erklärt sich zum Sieger

In this handout photograph taken and released by Afghanistan's Office of Chief Executive on September 28, 2019, Afghan presidential candidate and current Chief Executive Officer, Abdullah Abdullah, shows his inked finger after casting his vote at a polling station in Kabul. - Insurgents worked to disrupt Afghanistan's presidential election on September 28, with a series of blasts reported across the country as voters headed to the polls and troops flooded the streets of the capital. (Photo by Handout / Afghanistan's Office of Chief Executive / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / AFGHANISTAN'S OFFICE OF CHIEF EXECUTIVE" - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Veröffentlicht: 30. September 2019 15:37 Uhr
Der Langzeit-Rivale von Afghanistans Staatschef Ashraf Ghani, Abdullah Abdullah, hat sich lange vor der Auszählung der Präsidentenwahl vom Samstag zum Sieger erklärt. "Wir haben bei dieser Wahl die meisten Stimmen", sagte der Regierungschef am Montag in Kabul. Eine Stichwahl werde nicht nötig sein.

Abdullah wurde umgehend von der Wahlkommission in die Schranken gewiesen. "Kein Kandidat hat das Recht, sich zum Sieger zu erklären", sagte ein Vertreter der Kommission. Insgesamt waren bei der von Gewalt überschatteten Wahl am Samstag 18 Kandidaten angetreten. Mit einem offiziellen Ergebnis wird nicht vor dem 19. Oktober gerechnet. Sollte keiner der Kandidaten im ersten Anlauf mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten, ist für November eine Stichwahl vorgesehen.

Bei der vergangenen Präsidentschaftswahl vor fünf Jahren gab es ein Patt: Sowohl Ghani als auch Abdullah erklärten sich damals zum Sieger. Erst durch Vermittlungen des damaligen US-Präsidenten Barack Obama einigten sich die beiden Kontrahenten auf einen Kompromiss, Ghani wurde Staats- , Abdullah Regierungschef.

Keine Belege für Wahlsieg

Abdullah erklärte nun - ohne Belege für seine Behauptung - es werde "keine zweite Wahlrunde geben". Die Stimmzettel aus mehreren hundert Wahllokalen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgezählt. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die Wahlmanipulationen zugunsten von Ghani belegen sollten. Bei der Wahlkommission gingen bis zum Montag 2569 Beschwerden ein, die sich auf den Wahlgang am Samstag bezogen.

Die Stiftung Transparente Wahl, die am Wahltag 5.200 Beobachter einsetzte, erklärte, der jüngste Wahlgang sei "besser" verlaufen als die Wahl 2014. Auch die Sicherheitsvorkehrungen seien effizienter gewesen. Am Wahltag waren mehrere hundert Attacken der radikalislamischen Taliban verzeichnet worden. Allerdings wurde der Wahlgang nur teilweise beeinträchtigt.

Taliban terrorisieren Afghanistan

Die Taliban reklamierten 531 Anschläge gegen die "falschen Wahlen" für sich. Die Abstimmung sei "gescheitert" und von der "großen Mehrheit" der Bevölkerung abgelehnt worden, erklärten die Aufständischen. Innenminister Asadullah Khalid sprach von 68 Angriffen auf Wahlbüros.

Die Präsidentschaftswahl in Afghanistan sollte ursprünglich bereits im April stattfinden, wurde jedoch zwei Mal verschoben. Grund dafür waren unter anderem die inzwischen abgebrochenen Friedensverhandlungen zwischen den USA und den Taliban.

(Quelle: salzburg24)

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