Konflikt

Äthiopiens Militär nimmt Hauptstadt Tigrays ein

A general view of the city of Mekelle, Ethiopia, on January 5, 2020. (Photo by EDUARDO SOTERAS / AFP)

Veröffentlicht: 29. November 2020 09:05 Uhr
Die äthiopische Armee ist nach Regierungsangaben in die Hauptstadt der abtrünnigen Region Tigray einmarschiert. "Uns ist es gelungen, in Mekele einzudringen, ohne dabei Zivilisten anzugreifen", erklärte der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed am Samstag nach Angaben des TV-Senders EBC. Die Streitkräfte hatten zuvor eine Offensive auf die 500.000-Einwohner-Stadt gestartet.

Mekele wurde nach Angaben von Entwicklungshelfern am Samstag von "schweren Geschossen" getroffen. Nach Angaben der Regionalregierung wurde das Stadtzentrum mit "schweren Waffen und Artillerie" angegriffen. Zu den Zielen zählten demnach auch Zivilisten und Infrastruktur.

Region von Außenwelt abgeschnitten

Die Überprüfung von Aussagen der Konfliktparteien ist schwierig, da die Region seit Beginn der Unruhen praktisch von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Abiy hatte die Offensive am Donnerstag angekündigt. Er habe die Armee angewiesen, "die dritte und letzte Phase" im Vorgehen gegen die in Tigray regierende Volksbefreiungsfront TPLF einzuleiten.

Spannungen in Tigray

In Tigray gibt es bereits seit Monaten Spannungen. Die dort regierende TPLF dominierte drei Jahrzehnte lang die äthiopische Politik, bevor Abiy 2018 an die Macht kam. Die TPLF erkennt den Regierungschef nicht an, der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war.

Konflikt: Menschen fliehen in den Sudan

Anfang des Monats sandte Abiy Streitkräfte nach Tigray, wodurch der Konflikt mit der TPLF vollends entbrannte. Mehrere tausend Menschen wurden nach Schätzungen der auf Konflikte spezialisierten International Crisis Group (ICG) bei den Kämpfen in Äthiopien bisher getötet. Mehr als 43.000 Menschen flohen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in den benachbarten Sudan. Beobachter befürchten, dass sich die Gefechte ausweiten und die ganze Region destabilisieren könnten.

(Quelle: salzburg24)

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