Welt

Als Kriegsverbrecher verurteilter Ex-Vizepremier in Belgrad

Sainovic hat zwei Drittel der Haftstrafe verbüßt
Veröffentlicht: 27. August 2015 09:31 Uhr
Einer der einflussreichsten serbischen Spitzenpolitiker während des Kosovo-Krieges (1998-99), der wegen Kriegsverbrechen verurteilte damalige Vizepremier Nikola Sainovic, ist aus einem schwedischen Gefängnis freigelassen worden und in der Nacht auf Donnerstag nach Belgrad zurückgekehrt.

Sainovic war vom Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und des Verstoßes gegen die Kriegsgepflogenheiten im Kosovo zwischen Jänner und Juni 1999 angeklagt worden. Seine Freilassung erfolgte nach dem Verbüßen von zwei Dritteln der 18-jährigen Haftstrafe.

Der frühere serbische Vizepremier hatte sich dem Gericht in Den Haag im April 2002 gestellt und war zunächst zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Im Berufungsverfahren war die Haftstrafe auf 18 Jahre gesenkt worden. Er verbüßte sie in Schweden.

Auf dem Belgrader Flughafen wurde Sainovic von einigen Parteifreunden der alten Garde in der regierenden Sozialistischen Partei (SPS) des Außenministers Ivica Dacic empfangen. Großes Interesse der breiten Öffentlichkeit blieb jedoch aus.

Er werde nicht sagen, dass er ruhig schlafen könne und ein sauberes Gewissen habe. Jemand, der den Krieg miterlebt habe, könne nicht ruhig schlafen, meinte Sainovic gegenüber Medien. Gleichzeitig betonte er, sich nicht schuldig, allerdings verantwortlich zu fühlen.

(Quelle: salzburg24)

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