Unter den drei Toten bei der Amokfahrt in Graz ist ein vierjähriger Bub aus Österreich, der in der Herrengasse angefahren worden war, teilte die Polizei am Abend mit. Bei den beiden erwachsenen Toten handelt es sich um einen 28-jährigen Österreicher - ihn erwischte es nahe der Synagoge - sowie eine 25-jährige Frau, die wie der Bub in der Herrengasse gerammt worden war.
Amok-Fahrt in Graz dauert fünf Minuten
Das Alter der 34 Verletzten liegt im Bereich von vier bis 75 Jahren. Die Amokfahrt durch mehrere Straßenzüge in der Innenstadt hat fünf Minuten gedauert. Danach stellte sich der Täter.
Salzburg24
Amok-Lenker bereits "gewaltbereit auffällig"
Der Mann ist ein 26-jähriger Kraftfahrer mit österreichischer Staatsbürgerschaft und "bosnischem Bezug" aus dem Bezirk Graz-Umgebung, der bereits zuvor "als gewaltbereit in Erscheinung getreten" sei, sagte Landespolizeidirektor Josef Klamminger bei einer Pressekonferenz am späten Nachmittag. Der Mann ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wurde nach häuslicher Gewalt am 28. Mai von seinem Wohnsitz weggewiesen.
Tatmotiv bislang noch unklar
Die Opfer dürfte der Mann alle nicht gekannt haben. Laut Polizei wurden bisher politische, religiöse oder extremistische Motive aufgrund seiner Vorgeschichte ausgeschlossen. Es handelte sich um einen Einzeltäter, wobei nun ein psychologisches Gutachten eingeholt werde, sagte Klamminger.
Täter rast mit 100 km/h durch Innenstadt
Der Täter ist laut Augenzeugen mit rund 100 km/h durch die Herrengasse auf der Höhe des Hauptplatzes gerast, wo sich mehrere Cafes befinden. "Wir dachten zuerst an eine Schießerei, da der Wagen auch mehrere Sessel erfasst hat", berichtete eine Augenzeugin. Unter den Passanten herrschte Panik, die Menschen versuchten sich in die Gebäude zu retten.
Großaufgebot von Rettungskräften im Einsatz
Angesichts der großen Anzahl von Verletzten, die vom Amokfahrer in der Grazer Innenstadt am Samstagmittag niedergestoßen wurden, waren ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz: Unter ihnen waren Ärzte und Krankenschwestern, aber auch Laien, die dem Roten Kreuz sofort zur Hand gingen.
Massives Ausgebot an Rettungskräften
Insgesamt waren 110 Sanitäter im Einsatz. Rund 50 Anrufer meldeten gleichzeitig mehrere Verletzte, weshalb für Graz und Umgebung umgehend Großalarm ausgelöst worden war. "Alles aus der Region wurde mobilisiert", so der Sprecher des Roten Kreuzes Steiermark, August Bäck.
"Keine Entschuldigung für diese Tat"
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sprach in einer Pressekonferenz in Graz von drei Toten, 34 Verletzte, davon würden jedoch noch einige mit dem Tod ringen. Es gebe keine Entschuldigung für diese Tat, so der LH, den Tränen nahe.
APA
Entsetzen, Schock und Trauer in Graz
An der Absperrung der Polizei in der Herrengasse haben Menschen Blumen in improvisierten Vasen sowie brennende Kerzen abgelegt. In der Stadtpfarrkirche fand um 18.00 Uhr ein Gedenkgottesdienst mit Stadtpfarrprobst Christian Leibnitz statt.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)














