Trotz angeschlagener Gesundheit hat Papst Franziskus am Gründonnerstag die römische Strafanstalt "Regina Coeli besucht. Der Pontifex traf dort 70 Häftlinge sowie die Leiterin des Gefängnisses. Applaus ertönte, als der Papst im Rollstuhl in die Strafanstalt geführt wurde, die sich im römischen Viertel Trastevere befindet. Er hatte keine Nasenkanüle für die Sauerstoffzufuhr, wie aus Bildern hervorgeht.
2024 hatte der Papst das römische Frauengefängnis Rebibbia besucht und dort zwölf weiblichen Häftlingen im Rahmen des Abendmahlsgottesdienstes die Füße gewaschen. Diese Demutsgeste Jesu an seinen Jüngern ist in der Bibel überliefert und wird alljährlich in katholischen Gottesdiensten am Gründonnerstag wiederholt.
Hochphase der Osterfeierlichkeiten im Vatikan
Mit dem Gründonnerstag beginnt im Vatikan die Hochphase der Feiern zum Leiden und Sterben von Jesus Christus, die im Fest der Auferstehung zu Ostern gipfelt. Papst Franziskus hat aus gesundheitlichen Gründen seine Kardinäle mit den Gottesdiensten bis Ostersonntag beauftragt. Die Messe am Gründonnerstag im Petersdom leitete Kardinal Domenico Calcagno, früherer Präsident der vatikanischen Güterverwaltung Apsa. Die Abendmesse um 18 Uhr in Erinnerung an das Letzte Abendmahl zelebrierte der Generalvikar des Papstes für den Vatikanstaat, Mauro Gambetti.
Die traditionelle Kreuzwegandacht am Kolosseum leitet am Karfreitag Kardinal Baldo Reina; bereits in den Vorjahren konnte der Papst aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Feier teilnehmen. Die Texte für diesen Anlass wurden von Franziskus vorbereitet.
Papst Franziskus fünf Wochen im Spital
Franziskus hatte das römische Gemelli-Krankenhaus am 23. März nach mehr als fünf Wochen stationärer Behandlung verlassen. Er war wegen einer beidseitigen Lungenentzündung eingeliefert worden. Um sich weiter auszukurieren, kehrte der Papst in den Vatikan zurück. Zuletzt war er mehrfach überraschend aufgetreten, so auch am Palmsonntag am Petersplatz.
(Quelle: apa)