Veröffentlicht: 07. Jänner 2015 15:51 Uhr
Der französische Präsident Francois Hollande hat den Anschlag auf die Redaktionsräume der Satirezeitung "Charlie Hebdo" am Mittwoch als "Terroranschlag" bezeichnet. "Daran gibt es keinen Zweifel", sagte der Präsident am Mittwoch in Paris, als er am Ort der Bluttat im elften Arrondissement von Paris eintraf. Es handle sich um einen "Schock für Frankreich". Ganz Europa zeigt sich erschüttert. Die Reaktionen im Überblick.
- "Kein barbarische Handlung wird je die Pressefreiheit auslöschen können. Wir sind ein geeintes Land, das sich zu helfen wissen wird", schrieb Präsident Francois Hollande auf Twitter. Sämtliche Zeitungsredaktionen in Paris wurden unter Polizeischutz gestellt.
- EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat den Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo" als "unerträglichen Akt" und "Barbarei" verurteilt. Juncker erklärte in einer Stellungnahme in Brüssel, er sei "zutiefst schockiert von der brutalen und inhumanen Attacke" auf die Redaktion von "Charlie Hebdo".
- US-Präsident Barack Obama hat den Anschlag auf eine französische Satire-Zeitung scharf verurteilt und der Regierung in Paris die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. Frankreich sei der "älteste Verbündete Amerikas" und habe mit den USA gemeinsam gegen die Bedrohung durch Terroristen in der Welt gekämpft, erklärte Obama am Mittwoch. Er habe seine Regierung angewiesen, den französischen Behörden "jede benötigte Unterstützung" zukommen zu lassen, um die Verantwortlichen für die "abscheuliche Attacke" zur Rechenschaft zu ziehen. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern dieser Terrorattacke und der Bevölkerung Frankreichs in dieser schwierigen Zeit", fügte der US-Präsident hinzu. Zuvor hatte bereits Obamas Sprecher Josh Earnest im Fernsehsender MSNBC gesagt, dass die USA den Anschlag mit zwölf Toten "auf das Schärfste" verurteilen.
- Die abscheuliche Tat sei nicht nur ein Angriff auf die Franzosen und die innere Sicherheit Frankreichs. "Sie stellt auch einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, ein Kernelement unserer freiheitlich-demokratischen Kultur, der durch nichts zu rechtfertigen ist", schrieb die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telegramm an Frankreichs Staatschef Francoise Hollande.
- Bundespräsident Heinz Fischer zeigte sich in einem Kondolenzschreiben an Präsident Francois Hollande zutiefst schockiert. "Dieser barbarische Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit ist durch nichts zu rechtfertigen, sondern auf das Schärfste zu verurteilen. Unsere Anteilnahme gilt insbesondere den Angehörigen der Opfer", so Fischer.
- Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat nach der Attacke in Paris seine Anteilnahme geäußert. Ein solches Attentat könne die Werte der freien, aufgeklärten Gesellschaft nicht angreifen. "Unsere Werte - Demokratie und Menschlichkeit, Meinungsfreiheit und Pressefreiheit - werden siegen", erklärte der Kanzler.
- "Demokratische Gesellschaften wie unsere dürfen sich dadurch nicht einschüchtern lassen. Wir müssen weiterhin unsere Grundwerte wie die Presse- und Meinungsfreiheit mit Nachdruck verteidigen.", sagte der österreichische Außenminister Sebastian Kurz laut einer Aussendung am Mittwoch.
- FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sein Mitgefühl zum Ausdruck und verurteilte den Terrorakt. Er wünsche "den französischen Behörden viel Erfolg für eine rasche Ergreifung der feigen Mörder und ihrer Hintermänner."
- Der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer ist "menschlich bestürzt": "Die Kollegen, die Opfer des Angriffs wurden, machen nichts anderes, als ich auch mache." Der Anschlag würde die künftige Arbeit von Karikaturisten sicherlich beeinflussen.
- Omar Al-Rawi, Funktionär in der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) und SPÖ-Mandatar, zeigte sich auf Twitter "entsetzt und wütend" über den Anschlag. "Wer immer diese Kriminellen Verbrecher waren. Ich verurteile sie aufs schärfste", schrieb Al-Rawi.
- Russlands Präsident Wladimir Putin hat jede Art von Terrorismus verurteilt. Der Präsident drücke sein "tiefes Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer und auch für die Menschen von Paris und alle Franzosen" aus, sagte ein Kreml-Sprecher am Mittwoch. "Moskau verurteilt scharf jede Form von Terrorismus."
- Der französische Rat des muslimischen Glaubens (CFCM) verurteilte im Namen der "Muslime Frankreichs" entschieden den "barbarischen" Akt "gegen Demokratie und Pressefreiheit". Auch die den Muslimbrüdern nahestehende Union der islamischen Organisationen Frankreichs (UOIF) kritisierte den "kriminellen Angriff und diese schrecklichen Morde". Die Zahl der Muslime in Frankreich ist nicht genau bekannt. Schätzungen gehen von bis zu fünf Millionen Menschen aus.
- Auch der Vatikan hat den Anschlag verurteilt. Die Attacke sei erschütternd, nicht nur wegen den vielen Todesopferns sondern auch wegen des Anschlags auf die Pressefreiheit, verlautete es aus der vatikanischen Pressestelle am Mittwoch mit.
- Der Europäisch Jüdische Kongress (EJC) hat nach dem Anschlag vor einer Terrorwelle gewarnt. "Leider sehen wir den Beginn einer Welle des Terrors auf den Straßen Europas", sagte EJC-Präsident Moshe Kantor am Mittwoch laut einer Mitteilung in Brüssel. "Dies ist ein Krieg gegen die Redefreiheit und die europäische Lebensweise."
(APA)
(Quelle: salzburg24)