An der Interimsregierung sollten alle Parteien beteiligt sein, erklärte General Honore Traore am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Die Einheitsregierung soll demnach für maximal ein Jahr im Amt bleiben. Außerdem rief die Armee den Ausnahmezustand aus und verhängte eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 19.00 Uhr und 6.00 Uhr (Ortszeit).
Die Hauptstadt Ouagadougou wurde am Donnerstag von gewalttätigen Protesten gegen Präsident Blaise Compaore erschüttert, der das Land seit einem Putsch 1987 führt. Ursprünglich sollte die Verfassung geändert werden, um ihm eine dritte Amtszeit zu ermöglichen. Nach den Protesten nahm die Regierung aber davon Abstand. Die nunmehrige Auflösung von Regierung und Parlament sei auf Anordnung Compaores erfolgt, hieß es in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou.
Bei den Ausschreitungen wurden mehrere Menschen erschossen. Wütende Demonstranten hatten am Donnerstagmorgen das Parlament und den Fernsehsender in Ouagadougou gestürmt, Büros verwüstet und Feuer gelegt. Burkina Faso mit etwa 17 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt.
(Quelle: salzburg24)