Zuvor hatte der französische Außenminister Laurent Fabius gesagt, die Gespräche machten Fortschritte, seien aber "lang, kompliziert und schwierig - ich fürchte, wir verbringen dort die Nacht". Die Frist zur Vereinbarung einer politischen Grundsatzvereinbarung sollte eigentlich um Mitternacht ablaufen. Die 5+1-Gruppe und Teheran verhandeln seit Tagen im schweizerischen Lausanne, um eine Lösung im Streit um das iranische Atomprogramm zu finden. US-Außenminister John Kerry hatte am Montagabend gesagt, es gebe "noch immer schwierige Punkte".
Der russische Chefverhandler Sergej Rjabkow glaubt an eine baldige Lösung im Atomstreit. "Die Gespräche seien sehr "intensiv und ergebnisorientiert", sagte Rjabkow gegenüber Journalisten in einer kurzen Verhandlungspause.
Man werde weiterverhandeln und die Reporter hoffentlich bald "positiv überraschen", so der Spitzendiplomat. Eine Einigung sei definitiv möglich.
Irans technischer Experte und Verhandler Hamid Baidinejad meinte laut iranischen Medien, dass sein Team in Lausanne bleiben würde, bis "alle Themen gelöst seien". "Wir haben erst ein Abkommen, wenn alle Punkte gelöst sind. In diesem Stadium der Verhandlungen gibt es noch einige nicht gelöste Punkte", so der Diplomat. Man werde sich darauf konzentrieren, die besten Lösungen zu finden, die für alle Seiten akzeptierbar seien.
"Diese Bemühungen werden wir fortsetzen, bis wir die Lösungen finden. Wir haben auch kein Zeitlimit, es kann bis sechs, sieben, neun Uhr", erklärte er. Es könne durchaus sein, dass man bis in den Mogen verhandle. Jedenfalls werde man keine Mühen scheuen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland bemühen sich seit Jahren um eine Einigung mit dem Iran über dessen Atomprogramm. Ziel ist es, dem Land die zivile Nutzung der Atomtechnologie zu erlauben, es aber an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Im Gegenzug sollen Strafmaßnahmen gegen Teheran aufgehoben werden. Beide Seiten streben an, nach der politischen Grundsatzvereinbarung bis Ende Juni ein vollständiges Abkommen samt technischen Einzelheiten abzuschließen.
(Quelle: salzburg24)