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AUA setzt sich nach starkem Ergebnis höhere Ziele

Veröffentlicht: 29. Oktober 2015 12:13 Uhr
Nach einem operativen Gewinn von 61 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2015 und einem starken Sommer legt sich die Austrian Airlines (AUA) die Latte noch höher. "Die Planungen für das nächste Jahr werden auf diesen Zahlen aufbauen und wir werden noch eine Schippe drauflegen", sagte der neue AUA-Chef Kay Kratky am Donnerstag zu den Quartalszahlen.

Zum vom AUA-Vertriebsvorstand Andreas Otto ausgegebenen Ziel, bis 2018 einen Jahresgewinn von 100 Mio. Euro zu erwirtschafteten sagte Kraty: "Ich bin immer froh, wenn Kollegen aus dem Vorstand so sportlich sind." Er stimme mit Otto überein, dass der Weg noch fortzuführen sei und die Gewinnspanne noch nicht genüge.

Auch Finanzchef Heinz Lachinger ist noch nicht zufrieden. "Ein 'Wir sind saniert' werden sie an dieser Stelle nicht hören", so Lachinger. Die hohen Verluste der Vergangenheit hätten sich nicht in Luft aufgelöst. Sie stünden noch in der Form von Verlustvorträgen in der Bilanz. Es seien mehrere solche Jahre notwendig, um dies auszugleichen. Kratky sagte, ein Ergebnis von 60 Mio. Euro werde nicht unbedingt ausreichen, um Investitionen in die Flotte zu stemmen. "Es liegt noch Arbeit vor uns."

Die AUA steuert heuer auf ein deutlich zweistelliges Jahresergebnis zu, nachdem es im Vorjahr wegen der Rückstellungen für den Streit mit den Piloten noch belastet war. Gute Buchungszahlen und günstiges Kerosin hätten zu einem Rekordsommer verholfen. Im Sommerquartal stieg das Betriebsergebnis (Ebit) von 37 auf 78 Mio. Euro.

Ein höherer Durchschnittserlös pro Passagier erkläre das Umsatzwachstum trotz weniger Passagiere, sagte Finanzvorstand Heinz Lachinger. Gleichzeitig belasteten höhere Wartungskosten. Für die Wartung der AUA-Flieger seien heuer um 36 Mio. Euro mehr ausgegeben worden als 2014. Trotzdem sanken die Aufwendungen in den ersten drei Quartalen um 0,3 Prozent auf 1,644 Mrd. Euro, vor allem wegen niedriger Personalkosten dank des neuen Kollektivertrages für die Piloten und Flugbegleiter. Der Personalstand sank im Jahresvergleich von 6.188 auf 5.916 Mitarbeiter.

Kratky rechtfertigte auch die Entscheidung, für Eurowings in Wien kein Flugpersonal zur Verfügung zu stellen. Diese "leichte Anpassung" sei die richtige Entscheidung, an erster Stelle beim Wachstum müsse die Kernmarke AUA stehen. Eine Abkehr von Fremdgeschäft sei das aber nicht, da man noch immer eine sehr günstige Kostenstruktur habe, die man anderen Gesellschaften des Lufthansa-Konzern zur Verfügung stellen könne.

Derzeit expandiert die AUA massiv auf der Langstrecke. Als nächstes Ziel kommt im April 2016 Shanghai in China dazu. Noch habe man dafür zwar keine Verkehrsrechte, man arbeite aber daran, so Kratky. Laut AUA ist ein solches Prozedere bei Flugrechten normal. Kratky bestätigte, dass man sich auch Hongkong als Destination ansehe. Bei der Ticketsteuer vernimmt die AUA laut Kratky positive Signale. Die Politik zeige Verständnis, was noch fehle, sei die konkrete Umsetzung.

Kratky kritisierte am Donnerstag auch die vielen Flugausfälle wegen des Personalengpasses. "Das darf uns kein zweites Mal passieren. Er erklärt sich die vielen Ausfälle mit der harten Sanierung seines Vorgängers. "Die Schleifspuren sehen wir noch heute." Es seien viel zu viele Flüge gestrichen und viel zu viele Kunden enttäuscht worden, sagte Kratky. Er habe ein großes Maßnahmenpaket verabschiedet, es würden neue Mitarbeiter eingestellt und auch in die IT sei investiert worden.

Laut Finanzchef Lachinger liegen die Kosten für die Flugausfälle im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Der negative Effekt sei aber größer, etwa falls Passagiere die AUA deshalb künftig meiden. Laut Betriebsrat sind alleine bis Mai 164 Flüge ausgefallen. Über den Sommer mussten andere Airlines aushelfen, ab August waren zwei Flieger von Estonian Air für die AUA im Einsatz.

Die Flugstreichungen der AUA haben sogar die Mutter Lufthansa in Frankfurt beunruhigt. Im Quartalsbericht des Dax-Konzerns heißt es: "Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Einflottung der 17 Embraer-Jets wurde in diesem Sommer die Regelmäßigkeit des Flugverkehrs leicht beeinträchtigt."

(Quelle: salzburg24)

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