Die Schweizer Banken seien damit weiter "ein Stabilitätsanker in Europa", heißt es in einer am Freitag veröffentlichen Studie der Beratungsfirma AT Kearney. Für die Untersuchung wurden knapp 100 Privatkundenbanken und Bankengruppen in 24 west- und osteuropäischen Ländern ausgewertet.
Die Autoren sind zum Schluss gekommen, dass sich der Bankensektor in Europa nach wie vor nur sehr langsam erholt. Es gebe zwar positive Anzeichen wie das sinkende Niveau der Risikovorsorge, das eine höhere Rentabilität zur Folge habe. Dennoch müssten die Banken angesichts der Marktveränderungen noch viel tun, um Ertragssteigerungen zu erzielen und ihre Kosteneffizienz zu verbessern.
Lorbeeren heimsen vor allem die Schweizer Banken ein: Hier sei im Retail Banking die Risikoquote im Ländervergleich niedrig. Der Ertrag pro Kunde sei zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (minus 2 Prozent), aber der Ertrag pro Mitarbeiter sei gestiegen (über 1 Prozent).
Im europäischen Vergleich weisen die Schweizer Banken eine gute Cost-to-Income Ration (Verhältnis von Verwaltungsaufwand zu Erträgen) auf. Diese liegt der Studie zufolge mit unverändert 59 Prozent um 5 Prozentpunkte unter dem westeuropäischen Durchschnitt.
Als nicht befriedigend bezeichnet die Beratungsfirma die Resultate der Kostensenkungsprogramme der Schweizer Banken. Diese griffen nicht ausreichend und eine Verbesserung sei kaum spürbar. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Kosten um etwa 3 Prozent gestiegen.
Verbesserungspotenzial sehen die Studienautoren vor allem noch bei der Digitalisierung, namentlich dem Online Banking oder Angeboten zum mobilen Bezahlen. Die Banken seien auf dem richtigen Weg mit neuen Angeboten und sollten hier die Geschwindigkeit hoch halten, heißt es in der Studie.
(Quelle: salzburg24)