Barillas Werbung mit der kuscheligen Atmosphäre einer Idealfamilie haben in Italien längst Kultcharakter erlangt. In einem Radio-Interview sagte der Konzernchef: "Ich bin zwar für Homo-Ehen, würde jedoch niemals eine Werbung mit einer homosexuellen Familie senden lassen. Nicht aus Respektlosigkeit, sondern weil unsere eine klassische Familie ist, in der die Frau eine fundamentale Rolle spielt. Und wer unsere Werbung nicht mag, kann eine andere Pasta essen."
Diese Worte lösten heftige Reaktionen aus. Schwulenverbände riefen zum Boykott der Barilla-Produkte auf. "Gastronomische Homophobie hatte uns bisher gefehlt. Diese Lücke hat jetzt Guido Barilla gefüllt", sagte der Präsiden des Schwulenverbands Gaynet Italia, Franco Grillini. Der angesehene Unternehmer habe nicht begriffen, dass sich sogar die italienische Familie in den vergangenen Jahren tiefgreifend geändert habe. "60 Prozent der Italiener sollten seine Pasta nicht mehr kaufen, weil sie nicht einer traditionellen Familie angehören." Werbemacherin Annamaria Testa kommentierte: "Sogar der Papst geht umsichtiger mit dem Thema Homosexualität um".
Guido Barilla hat unterdessen unter dem Druck der hitzigen Diskussion einen Rückzieher gemacht. "Meine Worte sind missverstanden worden. Ich wollte niemanden beleidigen, sondern lediglich die zentrale Rolle der Frauen in der Familie hervorheben", sagte der Unternehmer.
(Quelle: salzburg24)