Vor Beginn der Verhandlungen wollten weder die zuständige Staatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) noch der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Fritz Neugebauer, konkrete Zahlen nennen. Neugebauer verwies darauf, dass die Bediensteten eine "ordentliche Gehaltsrunde" erwarten würden. Steßl zeigte sich überzeugt davon, dass man ein für beide Seiten tragbares Ergebnis erzielen werde.
Angesprochen auf den erst kürzlich erzielten Metallerabschluss mit 1,5 Prozent meinte Steßl, dass die Beamten traditionell unter den Metallern lägen. Auf die für die Metaller vereinbarte Freizeitoption wollte die Staatssekretärin nicht eingehen. Neugebauer meinte zum Metallerabschluss nur, dass jede Branche ihre eigenen Bedingungen habe.
Eine etwaige Nulllohnrunde ist für den GÖD-Vorsitzenden "nicht einmal ansatzweise denkbar". Und in einem Sparpaket seien die Beamten "mitten drinnen", nachdem es für 2013 eine Nulllohnrunde gegeben hat, die weiter nachwirke. Die Beamten seinen nicht "die Freirücklage der Nation". Steßl verwies auf die Frage nach einem möglichen Sparpaket einerseits auf die "schwierigen budgetären Rahmenbedingungen". Andererseits betonte sie aber auch, dass man die Arbeit der öffentlich Bediensteten sehr schätze.
Unwirsch reagierte Neugebauer auf die Frage nach einem möglichen Solidarbeitrag für besser verdienende Beamte: "Mit wem sollen die Beamten solidarisch sein - mit korrupten und/oder unfähigen Bankern und Politikern?", meine der GÖD-Vorsitzende. Steßl wollte auf die Frage eines Solidarbeitrages nicht näher eingehen.
Neugebauer verwies im Zusammenhang mit den Wirtschaftsdaten darauf, dass in den letzten vier abgerechneten Quartalen die Inflationsrate 1,06 Prozent oder gerundet 1,1 Prozent betragen habe. Das Wirtschaftswachstum für heuer gab er mit 0,7 Prozent an. Wenn man diese Wirtschaftsdaten heute außer Streit stelle, "können wir nächstes Mal ins Match gehen".
Direkt betroffen von den Verhandlungen sind rund 131.000 Bedienstete des Bundes, 7.000 in ausgegliederten Bereichen (ohne Post) und 66.000 Landeslehrer. Zusätzlich sind rund 260.000 Beschäftigte bei den Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden indirekt betroffen, weil diese sich zumeist am Bundesabschluss orientieren oder diesen übernehmen.
(Quelle: salzburg24)