Welt

Bejubeltes Orchesterkonzert mit Thielemann in Salzburg

Veröffentlicht: 22. März 2016 11:20 Uhr
Drei Sätze, drei Charaktere - dies trifft sowohl auf Beethovens Konzert für Klavier, Violine und Cello, als auch auf die Solisten Anne-Sophie Mutter, Lynn Harrell und Yefim Bronfman zu, die gestern, Montag, im Großen Festspielhaus das Osterfestspiel-Publikum zum Jubeln brachten.

Anne-Sophie Mutter geht voraus. Nicht nur, als die Künstler die Bühne betreten, sondern auch in den drei Beethoven-Sätzen ist sie stets die treibende Kraft. Dem marschhaften ersten Satz steht das gut und zwischendurch lockert Pianist Yefim Bronfman die Strenge mit lockeren Melodieflüssen auf. Die Soloteile laufen harmonisch ineinander über und Dirigent Christian Thielemann sorgt dafür, dass die Sächsische Staatskapelle Dresden angesichts solch starker Solisten nicht ganz in den Hintergrund gerät. 

Auch Lynn Harrell muss zeitweise aufpassen, nicht neben seiner Violinen-Partnerin ins Abseits zu geraten. In seinem Soloteil am Beginn des zweiten Satzes zeigt er dann jedoch volle Präsenz mit einer eleganten Themenvorstellung. Die drei Sätze werden zu eigenständigen Werken und Publikum und Dirigent bejubeln die Solisten.

Der zweite Teil des Konzertes ist der Tondichtung gewidmet. Tschaikowskis Fantasie-Ouvertüre "Romeo und Julia" erzählt in knapp zwanzig Minuten die tragische Geschichte von der verbotenen Liebe. Christian Thielemann und die Dresdner geben jedem Aspekt der Erzählung eine eigene Klangfarbe. Wuchtige Tutti-Stellen als Streitmotiv wechseln sich mit dem weit geschwungenen Liebesthema ab. Nach diesem Wechselbad der Gefühle scheint Christian Thielemann sichtlich erleichtert. Schön erzählt, möchte man sagen.

Franz Liszts Symphonische Dichtung "Les Préludes" wirkt danach fast etwas blass. Nach einem starken Einstieg mit einer heroisch anmutenden Themenvorstellung erreichen die Dresdner nicht mehr ganz die Charakterstärke, die sie im vorhergehenden Tschaikowski-Werk gezeigt haben. Insgesamt lobte das Publikum mit große Begeisterung und langem Schlussapplaus.

(Quelle: salzburg24)

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