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Bildungskarenz ist jung, weiblich und wienerisch

Bildungskarenz hat erst in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen
Veröffentlicht: 23. April 2017 08:07 Uhr
Bildungskarenz und Bildungsteilzeit stagnieren. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Sozialministeriums. Demnach bezogen im Vorjahr gut 9.000 Personen im Jahresdurchschnitt ein Weiterbildungsgeld für die Karenz und knapp 3.500 eine finanzielle Entschädigung für die Teilzeit. Auffällig ist, dass die Bildungsauszeit vor allem von Frauen und das speziell in Wien und Oberösterreich genutzt wird.

Die Bildungskarenz hat erst in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen. Gab es 2011 noch 6.771 Fälle, wurde im Jahr 2013 mit 9.312 Beziehern des Weiterbildungsgeldes der bisherige Rekordwert erreicht. 2015 wurden 8.925 Fälle verzeichnet, vergangenes Jahr erfolgte wieder ein Anstieg auf 9.065.

Keine 500 Fälle im Jahr 2013

Relativ jung ist die finanziell bezuschusste Bildungskarenz. Im ersten Jahr, nämlich 2013, wurden dann auch nicht einmal 500 Fälle registriert. Bis zum Jahr 2015 ging es dann rasant auf 3.437 Fälle nach oben. Im Vorjahr war dann der Anstieg auf 3.458 nur noch minimal.

Bildungskarenz für Weiterbildungen

Die Bildungskarenz ermöglicht einen geförderten Ausstieg aus dem Berufsleben, der für Weiterbildung genutzt werden muss. Voraussetzung dafür, die Entschädigung in Höhe des Arbeitslosengeldes zu erhalten, ist der Besuch einer Weiterbildungsmaßnahme im Ausmaß von mindestens 20 Stunden pro Woche oder ein Studium. Maximal gibt es in vier Jahren zwölf Monate geförderter Karenz.

Reduktion der Arbeit um bis zu 30 Prozent

Die Bildungsteilzeit wiederum ermöglicht die Reduktion der Arbeitszeit um 25 bis 50 Prozent. Der Gehaltsentfall wird mit einer staatlichen Leistung kompensiert, deren Höhe sich nach dem Ausmaß der Reduktion bemisst. Wird etwa statt 40 nur noch 20 Stunden gearbeitet, gibt es gut 470 Euro dazu. Leistungsanforderungen sind ähnlich wie bei der Bildungskarenz.

Oberösterreich und Wien als Vorreiter

Auf besonderes Interesse stoßen diese Angebote in Wien und Oberösterreich. Bei der Bildungskarenz machen Bürger der Bundeshauptstadt fast 28 Prozent der Fälle aus, bei der Bildungsteilzeit knapp 22 Prozent. In Oberösterreich sind es bei der Karenz an die 20 Prozent und bei der Teilzeit gut 21 Prozent. Was die Branchen angeht, liegen das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Warenproduktion an der Spitze bei den Interessenten.

Kaum überraschend ist, dass die Bildungsauszeiten in erster Linie jüngere Menschen anziehen. Knapp zwei Drittel bei der Bildungskarenz sind unter 35, bei der Teilzeit sind es sogar fast drei Viertel.

Eindeutig ist auch, dass vor allem Frauen diese Optionen wahrnehmen. Im Jahresdurchschnitt 2016 waren beim Weiterbildungsgeld 60 Prozent weiblich, bei der Teilzeit 55,6 Prozent. Dabei ging die Zahl der Bezieherinnen in absoluten Zahlen gegenüber 2015 nach oben, während jene der Männer, wenn auch nur leicht, sank.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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