Welt

BIP wuchs im vierten Quartal erneut um 0,3 Prozent

Veröffentlicht: 29. Februar 2016 12:42 Uhr
Österreichs Wirtschaft ist Ende 2015 konstant gewachsen. Zum dritten Mal hintereinander legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Quartalsabstand real um 0,3 Prozent zu. Damit bestätigte das Wifo am Montag seine Schnellschätzung für das vierte Quartal von Ende Jänner. Für das Gesamtjahr 2015 ergab sich unverändert ein BIP-Wachstum von 0,9 Prozent.

Gestützt wurde das Wachstum laut Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) von der Binnennachfrage, wobei der Konsum um 0,3 Prozent und die Bruttoanlageinvestitionen um 0,5 Prozent wuchsen, verglichen mit dem vorhergehenden Vierteljahr. Die Außenwirtschaft dämpfte jedoch, da die Importe mit plus 1,3 Prozent stärker stiegen als die Exporte (plus 0,7 Prozent). Die Wertschöpfung in der Warenproduktion nahm gegenüber der Vorperiode real um 0,5 Prozent zu.

Im Wifo sieht man für Österreich die weitere Expansion des Bruttoinlandsprodukts bis Sommer recht gut abgesichert. Bis zur Jahresmitte 2016 könne man noch zuversichtlich von einem Anhalten des Wachstumspfades ausgehen, meinte Wifo-Experte Jürgen Bierbaumer-Polly am Montag im APA-Gespräch.

Zwar habe der Wifo-Frühindikator Ende Jänner erstmals leicht nach unten gezeigt, doch habe dieser Indikator eine Vorlaufzeit von vier bis sechs Monaten. Zudem habe sich das Bild in Österreich auch gegenüber Deutschland in den letzten Monaten leicht gebessert. Positiver sei das Bild in Österreich durch die Steuerreform, wo die Menschen nun mehr Geld zur Verfügung hätten. In Deutschland dagegen seien das Konsumentenvertrauen und der ifo-Index im Jänner und Februar deutlich gesunken.

Schon im Jahresverlauf 2015 habe sich in Österreich das Konjunkturbild schrittweise verbessert, in Deutschland sei es von der Tendenz her aber eher rückläufig gewesen. Unser Nachbar - und wichtigster Außenhandelspartner Österreichs - habe ein starkes erstes Halbjahr verzeichnet, dann habe sich das Wachstum sukzessive abgeschwächt, sodass schließlich Deutschland, Eurozone und Österreich jeweils 0,3 Prozent BIP-Plus im Schlussquartal aufwiesen.

So optimistisch wie die Nationalbank (OeNB), die im Dezember 0,5 Prozent Wachstum fürs 1. und 2. Quartal 2016 vorhergesagt hatte, ist das Wifo laut Bierbaumer-Polly nicht: "Das ist eher die Obergrenze." Laut aktuellen Umfragen liege man eher darunter. Im Jänner und Februar sei die Lagebeurteilung nicht mehr so stark angestiegen, sondern habe eher stagniert - auch im Sachgüterbereich hätten die Erwartungen trotz aktuell robust eingeschätzter Lage leicht nach unten gezeigt. Zwar wirke die Steuerreform nun ankurbelnd auf den Konsum - die verfügbaren Einkommen der Haushalte sollen 2016 (nach einem Anstieg um 0,4 Prozent 2015 bzw. um rund 0,5 Prozent in den letzten zwei Jahren) um 2,1 Prozent steigen -, im Gegenzug würden die flüchtlingsbezogenen Ausgaben durch die Bremse bei der Zahl der Flüchtlinge aber gedämpft.

Vor allem die seit Spätsommer stark gestiegenen Flüchtlingsausgaben waren es auch, die zu Jahresende - neben kleinen Vorzieheffekten auf die Steuerreform - einen zusätzlichen Konjunkturschub ausgelöst haben. Dies betreffe primär die öffentlichen Konsumausgaben zur Flüchtlingsbetreuung in der Grundversorgung, aber auch einen ausgeweiteten Privatkonsum durch Leistungen der bedarfsorientierten Mindestsicherung (Auszahlung von Taschengeld) nach einem positiven Asylbescheid.

Am 17. März legen Wifo und Institut für Höhere Studien (IHS) ihre nächste vierteljährliche Konjunkturprognose vor. Die erste Q1-BIP-Schätzung ist für 29. April geplant.

(Quelle: salzburg24)

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