Welt

Blogger Badawi lebt mit 30 Verbrechern auf 20 Quadratmetern

Badawis Schicksal wird weltweit aufmerksam verfolgt
Veröffentlicht: 29. März 2015 11:53 Uhr
Der in Saudi-Arabien inhaftierte liberale Blogger Raif Badawi hat in bewegenden Worten seinen Gefängnisalltag geschildert. In dem Vorwort zu dem Buch "1000 Peitschenhiebe", das das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe abdruckt, schildert der junge Familienvater, dass er seine 20 Quadratmeter große Zelle mit 30 Verbrechern teilt.

Darunter finden sich Mörder, Diebe, Drogenhändler und Kinderschänder. Früher habe er aus Angst vor Verbrechern zu Hause immer alle Türen und Fenster verriegelt, "und jetzt lebe ich mitten unter ihnen". Mit Erstaunen entdeckte Badawi bei einigen Zellengenossen ein "zartes, grandioses menschliches Feingefühl". Besonders habe ihn eine Schmiererei in einer der verdreckten Toiletten der Haftanstalt berührt. Zwischen Obszönitäten entdeckte er den Satz: "Der Säkularismus ist die Lösung!"

Das Vorwort zu dem Buch "1000 Peitschenhiebe" (Ullstein), das an diesem Mittwoch erscheint, hatte Badawi seiner Frau laut Verlag in mehreren Telefongesprächen aus dem Gefängnis diktiert. Badawi war 2012 wegen seiner liberalen Ansichten verhaftet worden. Er hatte auch Kritik an der saudischen Religionspolizei geübt. Ein Gericht verurteilte ihn wegen "Beleidigung des Islams" zu 1.000 Hieben, zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe. Nach den ersten 50 Stockschlägen wurde die Vollstreckung aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt.

(Quelle: salzburg24)

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