Welt

Bombenanschlag auf Polizeibus in Istanbul fordert elf Tote

Ein Polizeibus war Ziel des Anschlags.
Veröffentlicht: 07. Juni 2016 08:21 Uhr
Bei einem Bombenanschlag auf einen Polizeibus im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul sind einem Fernsehbericht elf Menschen getötet und 36 verletzt worden. Der Vorfall habe sich im Stadtteil Vezneciler ereignet, berichtete CNN Türk am Dienstag. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.

In der türkischen Metropole Istanbul sind am Dienstag bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug elf Menschen getötet worden. 36 weitere seien verletzt worden, drei davon schwer, teilten die örtlichen Behörden mit. Die Detonation ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr mitten im dicht bewohnten Altstadtbezirk Vezneciler, der auch bei Touristen sehr beliebt ist.

Polizeibus als Anschlagsziel: Explosion und Schüsse

Ziel des Anschlags sei ein Bus der Polizei gewesen. Nach Informationen von CNN Türk wurde die in einem parkenden Auto installierte Bombe per Fernsteuerung gezündet, als ein Polizeibus vorbeifuhr. Der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge waren nach der Detonation Schüsse in der Gegend zu hören. Ein Augenzeuge sprach gegenüber Reuters von zwei Polizeiwagen, die von der Explosion getroffen wurden. Auf Fernsehbildern war ein von der Explosion zerstörter Polizeibus zu sehen. Auch die umliegenden Gebäude wurden schwerbeschädigt. Die Polizei bereitete sich am Dienstag darauf vor, am Ort der Explosion ein verdächtiges Paket kontrolliert zu sprengen.

Explosion in Istanbul: Polizisten und Zivilisten getötet

Bei den Toten handle es sich um sieben Polizisten und vier Zivilisten, sagte der Istanbuler Gouverneur Vasip Sahin am Anschlagsort. Zu der Attacke am zweiten Tag des Fastenmonats Ramadan bekannte sich zunächst niemand. Der Ort des Anschlags liegt weniger als einen Kilometer Luftlinie vom Großen Basar und etwa eineinhalb Kilometer von der weltberühmten Blauen Moschee entfernt.

grafik Salzburg24
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Angreifer noch unbekannt

Vor der Blauen Moschee hatte im Jänner ein Selbstmordattentäter zwölf Touristen mit in den Tod gerissen. Für diesen und einen weiteren Anschlag im März in Istanbul machte die Regierung die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verantwortlich.  Sicherheitskräfte werden allerdings regelmäßig zum Ziel von Anschlägen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder einer ihrer Splittergruppen, der TAK. Auch die linksterroristische DHKP-C verübt immer wieder Anschläge. In jüngster Zeit hatten kurdische Aufständische, Vertreter der Extremistenorganisation Islamischer Staat sowie radikale Linke Anschläge in der Türkei verübt.

In Istanbul herrscht nach dem Anschlag Alarmbereitschaft./APA/AFP Salzburg24
In Istanbul herrscht nach dem Anschlag Alarmbereitschaft./APA/AFP

Zwei Mal hatten in diesem Jahr bereits Anschläge, die der Miliz "Islamischer Staat" (IS) zugerechnet wurden, Istanbul erschüttert. Im Jänner wurden mehrere Deutsche getötet, auch im März gab es Tote und zahlreiche Verletzte. Außerdem gab es mehrere Angriffe militanter Kurden in Ankara.

(APA)

 

(Quelle: salzburg24)

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