Wissenschaftlich belegt

Booster-Impfung wirksamer als Stiche plus Infektion

Über 80-Jährige und Risikopatienten können sich ab 1. März zur Impfung vormerken lassen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 11. März 2022 10:11 Uhr
Berliner Wissenschaftler haben herausgefunden, dass drei Impfungen gegen das Coronavirus besser vor schweren Verläufen schützen als zwei Impfungen und eine durchgemachte Infektion.
SALZBURG24 (OK)

Infektionen mit SARS-CoV-2 trotz absolvierter zweier Teilimpfungen schützen gegen schwere Erkrankungen durch Omikron, Delta- oder andere Virusvarianten. Doch eine geplante Dreifach-Impfung ist auf jeden Fall besser. Eine Kreuzimmunität durch eine Erkrankung stellt sich nämlich nur bei einem Intervall zwischen zweiter Impfung und Infektion von mehr als drei Monaten ein, haben Wissenschafter der Berliner Universitätsklinik Charite herausgefunden.

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Die wissenschaftliche Untersuchung ist jetzt in "Emerging Infectious Diseases" publiziert worden, wie das Deutsche Ärzteblatt am Donnerstag berichtete. "Vollständig Geimpfte bilden nach Infektion kreuzneutralisierende Antikörper, ähnlich wie nach der dritten Impfung“, schrieb Studienautor Leif-Erik Sander. "Aber wenn die Durchbruchinfektion sehr früh (unter drei Monate) nach der Impfung passiert, ist die Boosterwirkung der Infektion eher schwach.“

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Corona-Variante entscheidend

Die Wissenschafter um Erstautor Pinkus Tober-Lau untersuchten das Serum von 30 Personen mit Durchbruchinfektionen nach zweifacher Impfung – entweder mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer oder mit einer Impfung mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca und danach der mRNA-Vakzine. Untersucht wurde die neutralisierende Aktivität mit dem ursprünglichen Stamm von SARS-CoV-2 (Wu01) sowie mit vier Coronavarianten (Alpha, Beta, Delta, Omikron/BA.1). Als Vergleichsgruppe dienten zweifach geimpfte Personen ohne spätere Infektion. Dabei zeigte sich, dass die zweifach geimpften Personen mit Nicht-Omikron-Durchbruchinfektion eine signifikant höhere neutralisierende Aktivität gegen alle untersuchten Varianten aufwiesen als diejenigen, die zweifach geimpft, aber nicht infiziert gewesen waren.

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Booster-Effekt hochvariabel

"Der Booster-Effekt der Nicht-Omikron-Durchbruchinfektionen war aber hochvariabel und korrelierte stark mit dem Intervall zwischen Impfung und Infektion“, schrieben die Wissenschafter. Nur wenn es mehr als drei Monate nach der dritten Impfung zu einer Durchbruchinfektion kam, war die neutralisierende Kapazität des Serums gegen Wu01 und Omikron vergleichbar mit der nach einer Dreifachimpfung. Dieser Effekt war nach Omikron- und Nicht-Omikron-Durchbruchinfektionen zu beobachten.

Sander: "Diese Boosterwirkung mit Bildung kreuzneutralisierender Antikörper, die sowohl Omikron als auch Delta und andere Varianten neutralisieren können, entsteht nach dreifachem Antigenkontakt." Bei einer Infektion trotz zweier Impfungen sei der Abstand entscheidend. Der lässt sich aber im Gegensatz zu einer geplanten Drittimpfung nicht beeinflussen.

(Quelle: apa)

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