Viele sicherheitspolitische Herausforderungen, mit denen Europa derzeit konfrontiert sei - etwa Terrorismus und Migration - hätten ihren Ursprung in Afrika, sagt der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik im Verteidigungsministerium, Johann Frank, im Gespräch mit der APA. Er sehe deshalb nicht nur die Notwendigkeit, sich verstärkt auf dem Kontinent zu engagieren, es sei auch im "ureigensten Interesse der EU, selbst dort tätig zu sein", so Frank. Afrika werde auch in Brüssel "ganz klar" als Schwerpunktregion gesehen.
Bundesheer: Afrika spielt untergeordnete Rolle
Bei Österreichs Auslandseinsätzen spielt Afrika derzeit allerdings noch eine untergeordnete Rolle - von den rund 850 Soldaten, die sich derzeit in Auslandsengagements befinden, sind nur 22 auf dem afrikanischen Kontinent stationiert: 14 Mann sind an der EU-Ausbildungsmission (EUTM) in Mali beteiligt, drei an der UNO-Mission in Mali (MINUSMA) und fünf an der Westsahara-Mission (MINURSO).
Fokus liegt auf Westbalkan
Der klare Fokus liegt auf dem Westbalkan, wo Österreich auch seine zwei größten Auslandseinsätze absolviert. Derzeit nehmen 418 österreichische Soldaten an der NATO-geführten Mission im Kosovo (KFOR) teil, 193 Bundesheer-Soldaten sind im Rahmen der Mission EUFOR-ALTHEA (European Force Operation Althea) im Camp Butmir am Rande der bosnischen Hauptstadt Sarajevo stationiert. Ab 15. September werden im Zuge einer Rotation zwischen Truppenstellernationen zusätzliche 150 Österreicher an der EUFOR-Mission beteiligt sein, bei der mit dem Steirer Martin Dorfer bereits zum siebenten Mal in Folge ein Österreicher den Kommandanten stellt.
(APA)
(Quelle: salzburg24)