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Burgtheater-Spitze hat 2013 mehr als Faymann verdient

Am Burgtheater kann man gut verdienen
Veröffentlicht: 22. Dezember 2015 23:20 Uhr
Die Burgtheater-Spitze hatte 2013, dem letzten vollen Amtsjahr von Direktor Matthias Hartmann, einen Spitzen-Verdienst: 385.800 Euro - also um rund 95.000 Euro mehr als der Bundeskanzler, weist der neue Einkommens-Bericht des Rechnungshofes (RH) aus. Rund 330.000 Euro entfielen dabei auf Hartmann, der Rest auf den seit 1.9.2013 amtierenden kaufmännischen Leiter Thomas Königstorfer.

Zu diesem Schluss kommt man, studiert man den Corporate Governance Bericht des Burgtheaters. "Angepasst an die Gesamtsituation des Burgtheaters verdienen sowohl die Direktorin Karin Bergmann als auch ich deutlich weniger als unsere Vorgänger", kommentierte Königstorfer am Dienstagnachmittag im Gespräch mit der APA den heute erschienenen neuen Einkommens-Bericht des Rechnungshofes. Bei einem Jahresgehalt Königstorfers von 165.000 Euro laut dem im Internet abrufbaren Corporate Governance Bericht für die Saison 2013/14 entfallen daher 55.000 auf diesen.

2011 hatte der RH für Hartmann einen Jahresbezug von 219.500 Euro ausgewiesen, für 2012 waren dies 220.900. Offenbar hatte das Burgtheater jedoch bei seinen Angaben die extra honorierten Regiearbeiten des Direktors nicht angeführt - was man erst 2013 machte. Während für Hartmanns Nachfolgerin Karin Bergmann im Corporate Governance Bericht ein Bezug von 78.072 Euro ausgewiesen ist, der sich auf einen Jahresbezug von rund 186.000 Euro hochrechnen lässt, heißt es bei Hartmann dazu in allen Spalten: "keine Angabe".

Einfacher ist es bei den Salzburger Festspielen. Auch Intendant Alexander Pereira, in den Jahren zuvor Spitzenverdiener der österreichischen Kulturmanager, lag 2013 mit 296.000 Euro (8.500 weniger als im Jahr zuvor) noch vor dem Kanzler. Sein Nachfolger in der künstlerischen Leitung, Sven-Eric Bechtolf, gab es 2014 mit 247.200 Euro deutlich billiger, während Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler sich trotz gestiegener Verantwortung nur geringfügig verbessern konnte - von 179.000 Euro 2013 auf 186.000 im Jahr darauf.

In die Nähe des Kanzler-Gehaltes kommen auch die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, die ihr Jahres-Bruttogehalt (inklusive Erfolgsprämien und freiwillige Sozialaufwendungen) gegenüber 2012 (261.100 Euro) auf 273.500 (2013) und schließlich auf 276.500 Euro (2014) steigern konnte (ihr kaufmännischer Geschäftsführer Paul Frey verdiente 2014 230.900 Euro).

Nicht weit dahinter folgen Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder mit 270.800 Euro (2014) und die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, mit 269.700 Euro (2014). Gabriele Zuna-Kratky, Chefin des Technischen Museums, hat mit 259.400 (2014) ihre Kollegin vom Belvedere überholt: Agnes Husslein-Arco kam auf 251.000 Euro. mumok-Chefin Karola Kraus konnte sich auf 189.700 Euro (2014) steigern.

Auch teils bittere Einkommens-Einbußen verzeichnet der Bericht: Die beiden Chefs der Bregenzer Festspiele, Intendant David Pountney und sein kaufmännischer Direktor Michael Diem, verdienten 2014 um ein Drittel weniger als 2013 (durchschnittlich 106.000 Euro statt 153.600 im Jahr zuvor), der Direktor des Naturhistorischen Museums, Christian Köberl, kam 2014 mit seinem kaufmännischen Chef, Vizedirektor Herbert Krischer, nur noch auf durchschnittlich 148.800 Euro, 26.000 Euro weniger im Jahr zuvor.

An der Staatsoper kam die Doppelspitze Dominique Meyer und Thomas Platzer 2014 auf durchschnittlich 231.300 Euro, jene an der Volksoper (Robert Meyer und Christoph Ladstätter) auf durchschnittlich 199.000 Euro. Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer, der 2013 266.400 Euro verdiente, verabschiedete sich Ende Juni 2014 vorzeitig in die Pension und wurde ab 1.9.2014 interimistisch von Günter Rhomberg ersetzt. Das Geschäftsführer-Gehalt in der Holding wird vom Rechnungshof für 2014 mit 197.300 Euro ausgewiesen.

Was Rhomberg-Nachfolger Christian Kircher ab 1. April 2016 verdienen wird, hat Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) bei dessen Vorstellung auf Nachfrage bekannt gegeben: 200.000 Euro jährlich.

(Quelle: salzburg24)

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