Bus durchlöchert

Mindestens sechs Tote bei Schussattentat in Jerusalem

Veröffentlicht: 08. September 2025 10:05 Uhr Aktualisiert: 08.09.2025 14:30 Uhr
Ein Schussattentat hat am Montag in Jerusalem mindestens sechs Todesopfer gefordert.

Bei einem Schussattentat in Jerusalem sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, vier männliche Opfer seien am Ort des Anschlags im Norden der Stadt für tot erklärt worden. Eine Frau starb nach Krankenhausangaben später an den Folgen ihrer schweren Verletzungen. Der israelische Außenminister Gideon Saar sprach später bei einem Besuch in Budapest von einem sechsten Todesopfer.

Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden insgesamt zwölf Personen in Krankenhäuser gebracht. Sieben davon hätten schwere Verletzungen erlitten. Laut Saar ist unter den Verletzten auch eine schwangere Frau.

Der Rettungsdienst Zaka teilte mit, zwei mutmaßlich palästinensische Attentäter seien getötet worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hielt nach dem Anschlag nach Angaben seines Büros eine Lageberatung mit Sicherheitsrepräsentanten ab.

Die Exekutive bezeichnete die mutmaßlichen Täter als Terroristen. Die genaue Identität und das Motiv waren zunächst jedoch nicht klar. Der Nahost-Konflikt hatte sich zuletzt rund um eine angesagte Großoffensive von Israels Militär in Gaza-Stadt und stockender Verhandlungen mit der militanten Palästinenserorganisation über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und über die Freilassung der verbliebenen, israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas noch einmal zugespitzt.

"Bus von Schüssen durchlöchert"

Ein Wachmann aus einem naheliegenden Busbahnhof sagte dem israelischen TV-Sender Channel 13, zwei bewaffnete Männer seien an einer Kreuzung in einen Bus eingedrungen, es seien Schüsse gefallen. "Der Bus ist vorn von Schüssen durchlöchert", sagte er. Einer der Angreifer habe auch ein Messer getragen.

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"Als ich am Einsatzort ankam, sah ich mehrere Schussverletzte am Boden liegen, einige von ihnen waren bewusstlos", berichtete ein Sanitäter. "Ich leistete einem etwa 45-jährigen, schwer verletzten Mann medizinische Hilfe." Der durch Schüsse getroffene Mann sei bei Bewusstsein gewesen und ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Polizei teilte mit, die beiden Attentäter seien in einem Fahrzeug zur Ramon-Kreuzung in Nord-Jerusalem gekommen. An einer Bushaltestelle hätten sie das Feuer eröffnet. Ein Sicherheitsbeamter und ein bewaffneter Zivilist hätten auf sie geschossen und sie "ausgeschaltet". Zahlreiche Polizeikräfte seien zur Sicherung des Anschlagsorts im Einsatz, auch mit Sprengstoffexperten. Forensische Teams kümmerten sich um die Spurensicherung.

Nach dem Anschlag wurden nach Angaben von Augenzeugen Militärsperren zwischen Jerusalem und Ramallah, in deren Nähe palästinensische Ortschaften im besetzten Westjordanland liegen, für den Verkehr gesperrt. In Qalandiya habe es eine Razzia der Armee gegeben.

Macron pocht auf Verhandlungslösung

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron pochte nach dem tödlichen Anschlag einmal mehr auf eine politische Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts. "Die Gewaltspirale muss enden", schrieb er auf X. "Nur eine politische Lösung wird die Rückkehr von Frieden und Stabilität für alle in der Region ermöglichen." Frankreich verurteilte den Anschlag. Der französische Staatschef drückte den Familien der Opfer und der israelischen Bevölkerung sein Beileid aus.

(Quelle: apa)

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