Großeinsatz

Zug nach Erdrutsch entgleist: Drei Tote bei Unglück in Deutschland

Bei dem Zugsunglück bei Riedlingen im Südosten Baden-Württembergs sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Veröffentlicht: 27. Juli 2025 20:13 Uhr Aktualisiert: 28.07.2025 07:32 Uhr
In Deutschland ist ein Personenzug entgleist. Bei dem Zugsunglück bei Riedlingen im Südosten Baden-Württembergs sind drei Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien rund 50 Menschen verletzt worden.

Bei einem Zugsunglück in Riedlingen im Südosten des deutschen Bundeslandes Baden-Württembergs am Sonntagabend sind drei Menschen ums Leben gekommen. Laut Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller sind unter den Toten der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB). Zudem gehen die Einsatzkräfte inzwischen von rund 50 Verletzten aus. 25 davon seien schwer verletzt, sagte Ziller. Ein Zugunfall in Kärnten verlief indes glimpflich.

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Nach ersten Ermittlungen der Polizei ist das Zugsunglück vermutlich durch einen durch Starkregen ausgelösten Erdrutsch verursacht worden. "Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte", teilten die Ermittler am Montag mit. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung.

DB-Chef Richard Lutz, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sowie die Verkehrsminister von Bund und Land, Patrick Schnieder (CDU) und Winfried Hermann (Grüne), wollen am Montagvormittag nach Riedlingen kommen. Sie wollen unter anderem mit Einsatzkräften sprechen und sich einen Eindruck an der Unfallstelle machen.

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Mindestens zwei Waggons entgleist

In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut einem Sprecher der Bundespolizei rund 100 Menschen. Der Regionalexpress war von Sigmaringen nach Ulm unterwegs, als gegen 18.10 Uhr in der Nähe des Riedlinger Stadtteils Bechingen den Angaben zufolge mindestens zwei Waggons entgleisten. Der Unfallort liegt rund 45 Kilometer südöstlich von Ulm.

Die Leitstelle Reutlingen meldete einen sogenannten "Massenanfall von Verletzten" - das bezeichnet im Rettungswesen eine Situation, bei der eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss. Am Unfallort waren laut Innenminister Strobel mehrere hundert Einsatzkräfte mit entsprechendem Gerät und sechs Rettungshubschrauber im Einsatz.

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Auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützen im Nachbar-Bundesland. Weitere Einheiten könnten bei Bedarf nach Baden-Württemberg verlegt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Für Angehörige wurde eine Sammelstelle in einem Bürgerzentrum eingerichtet. Die DB hat für Betroffene und deren Angehörige eine kostenlose Sonder-Hotline unter 0800 3 111 111 eingerichtet. Außerdem stünden Notfallseelsorger und Krisenpsychologen für betroffene Reisende und Mitarbeitende bereit.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können.

Dauer der Streckensperre unklar

Das Tochterunternehmen DB Regio BW betreibt das Regionalzugnetz Donau-Ostalb. Hierzu gehört auch die Linie RE 55, die stündlich bis alle zwei Stunden fährt.

Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. "Grund hierfür ist eine Zugentgleisung auf der Strecke." Über die Dauer der Sperrung lagen den Angaben nach zunächst keine Informationen vor. Fahrgäste zwischen Ulm und Munderkingen sollte Züge des Bahnunternehmens SWEG nutzen, hieß es. Es wurde zudem ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Wie lange die Sperrung andauert, war zunächst unklar. Nachdem alle Verletzten versorgt worden seien, bereiteten sich die Einsatzkräfte nun darauf vor, die entgleisten Waggons von den Gleisen zu bergen, sagte Kreisbrandmeisterin Ziller am Abend an der Unglücksstelle.

Verkehrsunfall mit Zug auch in Kärnten

Ein Verkehrsunfall mit einem Zug ereignete sich auch in Österreich. Eine 60-jährige Frau aus dem Bezirk Villach Land wollte nach Polizeiangaben mit ihrem Pkw am Sonntag um 14.45 Uhr im Bereich Sonnberg, Gemeinde Steindorf (Bezirk Feldkirchen), eine unbeschrankte Eisenbahnkreuzung überqueren. Dabei dürfte sie die aus Richtung Feldkirchen kommende S-Bahn zu spät wahrgenommen haben. Es kam zur Kollision.

Am Fahrzeug entstand leichter Sachschaden. Die Frau blieb unverletzt. Die Zugstrecke von Feldkirchen nach Villach war für die Dauer der Erhebungen in der Zeit von 14.45 Uhr bis 15.15 Uhr gesperrt.

(Quelle: apa)

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