Welt

Cannabisplantage im Weinkeller: Vier Jahre Haft

37-Jähriger betrieb Cannabis-Plantage
Veröffentlicht: 30. Jänner 2015 15:32 Uhr
Für das Betreiben einer lukrativen Cannabisplantage, die einen Ertrag von insgesamt 150 Kilo Marihuana brachte, ist am Freitag ein 37-jähriger Wiener zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann bewies nicht nur bei seinen eigenen Pflanzen einen grünen Daumen, er ließ auch drei seiner Freunde an dem Know-how teilhaben, die ebenfalls kiloweise "Gras" ernten konnten.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Während Anwalt Philipp Wolm auf Rechtsmittel verzichtete, meldete Staatsanwältin Susanne Schneider Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Mildernd wurde von Richterin Anna Morak das Geständnis sowie die Ankündigung des Angeklagten, eine Therapie zu machen, gewertet. Für das Urteil erschwerend war die exorbitant hohe Menge an Marihuana, die der Mann angebaut hatte.

Der 37-Jährige konnte über mehrere Jahre hindurch einen Gesamtertrag von 150 Kilo Cannabis - laut Anklage gute Qualität - ernten, seine Freunde insgesamt weit über 100 Kilogramm. In einer Wohnung in Floridsdorf, in einem Weinkeller in Stammersdorf sowie in Häusern in den Bezirken Mistelbach und Gänserndorf wurden die Plantagen von der Polizei entdeckt. Für 4.000 bis 5.000 Euro pro Kilo hatte der 37-Jährige die Drogen verkauft und den Erlös mit seinen Bekannten geteilt.

Bereits seit 2007 soll der 37-Jährige gemeinsam mit einem Freund, der mittlerweile verstorben ist, in einer Wiener Garage Cannabis angebaut haben, um sich als Elektriker etwas dazu zu verdienen. Seit 2012 dürfte der Beschuldigte die Aufzucht von Marihuana professionell voran getrieben haben. Sein Wissen gab er auch an Bekannte weiter und leitete laut Staatsanwältin Schneider detailgenau an, wie sie die Pflanzen pflegen und aufziehen sollen. Das Equipment wie Lampen, Klimageräte, Belüftungsgeräte sowie Ventilatoren soll er teilweise finanziert haben. "Je nach Bedarf", wie der bisher unbescholtene 37-Jährige vor Gericht meinte.

Da die Lampen für die Aufzucht der Marihuanapflanzen zwölf Stunden am Tag laufen mussten, in der Wachstumsphase sogar 18 Stunden, und es auch durch die Belüftungsanlage zu recht hohen Stromkosten kam, wurde von dem 37-jährigen gelernten Elektriker die Stromzufuhr manipuliert, wodurch laut Anklage ein Gesamtschaden von rund 91.600 Euro entstand.

Der Wiener war wegen des Verbrechens des Suchtgifthandels, wegen Entziehung von Energie sowie wegen unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt. Bei der Hausdurchsuchung wurden nicht nur die Drogen, sondern auch Faustfeuerwaffen, eine Langwaffe, Schalldämpfer und fast 2.000 Stück Munition gefunden. Die Staatsanwältin weitete zudem die Anklage auf schweren gewerbsmäßigen Betrug aus. Der 37-Jährige soll seinen Mittätern einen geringeren Verkaufspreis angegeben haben, als er tatsächlich erzielte.

Am 5. August 2014 flog die Sache auf. Ein Mittäter erhielt vergangenen Montag eine dreijährige Haftstrafe, zwei weitere - einer davon der Sohn eines ehemaligen Gerichtspräsidenten - müssen sich demnächst vor Gericht verantworten. Der Grund für ihr Handeln waren nach eigenen Angaben massive Geldprobleme. "Ich wollte keine Schulden mehr haben", sagte ein 38-jähriger Mittäter.

(Quelle: salzburg24)

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