Handelskrieg

China erhöht Gegenzölle gegen USA auf 84 Prozent

A sculpture of a bull decorated in the Chinese flag is seen above a securities exchange in Hong Kong on April 9, 2025. US President Donald Trump forged ahead with tariffs of over 100 percent against Chinese goods after Beijing refused to withdraw its retaliation as the world's biggest economies go head-to-head in a ruinous trade war that has rocked global markets. (Photo by Peter PARKS / AFP)
Veröffentlicht: 09. April 2025 14:49 Uhr
China reagiert auf die von den USA verhängten Zölle und erhöht seinerseits von 34 auf 84 Prozent. Die Gegenzölle sollen ab 10. April gelten.

Nach der Verschärfung des Handelskonflikts durch die USA reagiert China seinerseits mit weiteren Gegenzöllen. Demnach werden die Abgaben auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent erhöht, wie das Finanzministerium in Peking am Mittwoch mitteilte. Die neuen Handelshürden gelten demnach ab dem 10. April. Die Volksrepublik hatte zuvor in einem Weißbuch zu den neuen US-Zöllen erklärt, sie werde ihre Rechte entschlossen verteidigen.

US-Sonderzölle von 104 Prozent gegen China

Zugleich signalisierte China darin aber auch gegenüber der US-Regierung von Präsident Donald Trump Gesprächsbereitschaft. In der Nacht waren die neuen US-Sonderzölle gegen zahlreiche Handelspartner in Kraft getreten. Für China sollen nunmehr 104 Prozent gelten, was die Regierung in Peking als Erpressung bezeichnete. Das Handelsministerium erklärte, China habe einen starken Willen und umfangreiche Mittel. Das Land werde entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen und bis zum Ende durchfechten.

Im Zuge des Zollpakets haben die USA für jedes betroffene Land einen Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab. Die EU ist mit einem pauschalen Satz von 20 Prozent konfrontiert, in einigen Branchen sind es 25 Prozent. Österreich wird nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter den Satz für die gesamte Europäische Union.

Börsen auf Talfahrt

An Europas Börsen ging es nach der Ankündigung Chinas weiter nach unten. Der Euro-Stoxx-50 rutschte 4,20 Prozent ab. Beim deutschen Leitindex DAX gab es ein Minus von 4,31 Prozent und in Wien tauchte der heimische Leitindex ATX um 3,80 Prozent ab. Zuvor war bereits der Ölpreis deutlich abgesackt und auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Mittwoch im frühen Handel um rund vier Prozent beziehungsweise 2,42 Dollar auf 60,40 Dollar weniger. Zu Mittag fiel der Kurs erstmals seit Februar 2021 unter 60 Dollar (rund 55 Euro).

EU plant Maßnahmen gegen US-Zölle

Nicht nur China, auch Europa will sich heute Nachmittag auf erste Gegenmaßnahmen zu den US-Stahl- und Aluminiumzöllen einigen. Dabei werden entgegen ursprünglichen Plänen voraussichtlich keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erhoben. Konkret stehen nach Angaben aus EU-Kreisen etwa 25 Prozent auf Sojabohnen, Kleidungsstücke sowie Eisen-, Stahl- und Aluminiumwaren zur Abstimmung. Für andere Waren sollen 10 Prozent fällig werden. Insgesamt soll die Liste 66 Seiten umfassen.

(Quelle: apa)

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