Systeme zur Verringerung toter Winkel bei Lkw und Bussen, sogenannte Abbiegeassistenten, werden damit ebenfalls vorgeschrieben. Obwohl die Technik bereits seit Jahren existiert und seit 2012 über eine Pflicht diskutiert wird, ist die Verbreitung der Systeme eher gering. Der EU-Kommission zufolge zielen die neuen Vorschriften auch darauf ab, die Akzeptanz für neue Technologien und schließlich für vernetzte und automatisierte Fahrzeuge zu fördern. Die mit großer Mehrheit im EU-Parlament angenommene Verordnung muss nun noch vom Rat der Mitgliedstaaten formell angenommen werden.
Positives Reaktion in Österreich
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) begrüßte in einer Aussendung am Dienstag den Beschluss des EU-Parlaments. "Ab 2022 wird es bei neuen Lkw verpflichtend einen Abbiegeassistenten geben, der den Fahrer auf Fußgänger und Radfahrer im toten Winkel aufmerksam macht. Doch jeder Tote im Straßenverkehr ist einer zu viel. Ich appelliere daher an die Frächter, Schwerfahrzeuge sofort mit Abbiegeassistenten nachzurüsten, wenn sie viel im städtischen Bereich unterwegs sind", hieß es dazu in einer Aussendung des österreichischen Europaabgeordneten Othmar Karas (ÖVP).
ÖAMTC will Abbiegeassistenten früher
Auch der ÖAMTC äußerte sich prinzipiell positiv. Beim Lkw-Abbiegeassistenten sei allerdings weiterhin eine Einführung zum frühestmöglichen Zeitpunkt notwendig. Beim "Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten" gehe es um ein System, das den Fahrer bei der Einhaltung der durch Verkehrszeichen vorgegebenen Geschwindigkeit unterstützen soll. Hier werde auch die Abschaltbarkeit vorgesehen, weil eine fehlerfreie Funktion der Verkehrszeichenerkennung noch nicht gewährleistet sei.
Im Jahr 2018 kamen der EU-Kommission zufolge rund 25.100 Menschen auf Europas Straßen ums Leben. Die Brüsseler Behörde hatte den Vorschlag für Hightech-Fahrhilfen im vergangenen Jahr vorgelegt. Aus ihrer Sicht könnten nun bis zum Jahr 2038 rund 25.000 Verkehrstote und 140.000 schwere Verletzungen vermieden werden.
(APA)
(Quelle: salzburg24)