Ins Detail ging Merkel bei der Veranstaltung im Berliner Ensemble nicht. Die unter anderem in Wien lebende Netrebko war wegen ihrer zunächst zögerlichen Haltung zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine und einer angeblichen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Kritik geraten. Mehrere Opernhäuser hatten Auftritte von ihr abgesagt.
„Ich bleibe Russin“
In einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte die 50-jährige Sopranistin kürzlich gesagt: „Ich liebe mein Land, meine Kultur, die Menschen. Ich finde es nicht richtig, was dort jetzt gerade passiert, aber ich bleibe eine Russin.“ Zugleich bestritt sie erneut die ihr nachgesagte Nähe zu Putin und verurteilte den russischen Angriffskrieg.
Kein Verbot russischer Kultur
In dem vom Aufbau Verlag und dem Berliner Ensemble organisierten Gespräch mit dem „Spiegel“-Reporter Osang mahnte Merkel am Dienstagabend zugleich: „Ich glaube nicht, dass wir jetzt ein Verbot von russischer Kultur machen sollten. (...) Ich finde, wir sollten gucken, wer unterstützt das, was Putin macht, und wer unterstützt das nicht.“ Wer nicht zu den Unterstützern zähle, dürfe nicht schlecht behandelt werden, nur weil er Russe sei, sagte Merkel über den Umgang mit russischen Kulturschaffenden.
(Quelle: apa)