Diese Summe sei zwar noch nicht fällig, weil die endfälligen Kredite noch laufen würden, "man muss sich aber darauf vorbereiten", meinte Nowotny. In Verbindung mit den Tilgungsträgern würden Fremdwährungskreditnehmer aber ein doppeltes Risiko tragen, betonte der Notenbank-Gouverneur. Eine generelle Verhaltensempfehlung von Seiten der Nationalbank für die betroffenen Kreditnehmer sei schwierig, jeder Fall sei individuell zu regeln.
Wesentlicher Grund für den Anstieg der Deckungslücke war die Freigabe des Franken-Wechselkurses durch die Schweizer Nationalbank (SNB) am 15. Jänner dieses Jahres. Der dadurch festere Franken hat sich nicht nur auf die ausstehenden Kreditsummen der Frankenkredite sondern auch auf den Wert der Tilgungsträger negativ ausgewirkt, mit denen die Kredite zurückgezahlte werden sollen.
Insgesamt beträgt der Bestand an Fremdwährungskrediten in Österreich 35 Mrd. Euro, 26 Mrd. Euro davon entfallen auf private Haushalte. Eine genaue Analyse der in Österreich vergebenen Fremdwährungskredite sei noch nicht fertig, hieß es heute.
In Ost- und Südosteuropa haben die österreichischen Banken ein ausstehendes Franken-Kredit-Volumen von 11,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil an den Gesamtkrediten von 6 Prozent. Der größte Teil der in dieser Region vergebenen Frankenkredite entfiel mit 3,5 Mrd. Euro auf Ungarn, gefolgt von Polen (2,8 Mrd.), Kroatien (2,3 Mrd.) und Rumänien (1,2 Mrd. Euro).
(Quelle: salzburg24)