Zu der alljährlichen Demonstration hatten sich am Sonntagabend mehrere tausend Anhänger der linken Szene in Berlin versammelt. Die Polizei war mit 1.200 Einsatzkräften vor Ort. Ein Polizeisprecher betonte, dass es im Zusammenhang mit der Kundgebung nur sehr vereinzelt Zwischenfälle gegeben habe. "Richtig geknallt hat es nirgendwo", fügte er hinzu. Die Beamten haben zwei Verdächtige festgenommen.
Zahlreiche Festnahmen nach Krawallen in Hamburg
Auch in Hamburg kam es am Rande von Demonstrationen zum 1. Mai zu Festnahmen. Die Beamten hätten 20 Personen unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung vorläufig festgenommen, 21 Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Polizei in der Hansestadt in der Nacht auf Montag.
Demonstranten hätten Steine und Flaschen auf Polizisten geschleudert, auch Feuerwerk sei gegen Beamte eingesetzt worden. Die Polizei ging nach eigenen Angaben mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor, die mehrere Polizisten leicht verletzt hätten. Angaben zu verletzten Demonstranten lagen zunächst nicht vor. Insgesamt waren in Hamburg 1.650 Einsatzkräfte präsent.
Während die "Revolutionäre-1.Mai-Demo" in Berlin nach Jahren schwerer Ausschreitungen mittlerweile deutlich friedlicher verläuft, nahmen die Ausschreitungen in Hamburg zu.
Ausschreitungen auch bei Protesten in Paris
Am Rande französischer Gewerkschaftsproteste zum Tag der Arbeit kam es auch in Paris zu Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei. Einzelne, vermummte Demonstranten hätten Flaschen und Kartonabfälle auf Polizisten geworfen, berichteten französische Medien. Bereitschaftspolizisten gingen mit Tränengas gegen die Randalierer vor, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die traditionelle Pariser 1.-Mai-Demonstration richtete sich in diesem Jahr gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform der Regierung, über die von Dienstag an in der Nationalversammlung beraten werden soll. Nach Medienberichten zogen Tausende Demonstranten friedlich durch die Hauptstadt, auch in zahlreichen anderen Städten gab es Kundgebungen.
Die französische Polizei hat in der Nacht auf Montag erneut eine Demonstration der Bewegung “Nuit debout” in Paris gewaltsam aufgelöst. Die Sicherheitskräfte setzten nach eigenen Angaben Tränengas ein, nachdem sie mit Wurfgeschoßen attackiert worden seien. Zudem seien am Rande der Demonstration Kisten und Mistkübel unter anderem an einem Eingang zu einer Metrostation in Brand gesetzt worden. Auch die Schaufenster eines Geschäftes seien eingeschlagen worden. Zwei Demonstranten wurden den Polizeiangaben zufolge festgenommen. Zum Zeitpunkt der Räumung befanden sich demnach etwa 600 Menschen auf dem Platz, wo sich seit dem 31. März jeden Abend Demonstranten versammeln, um gegen eine geplante Arbeitsrechtsreform zu protestieren und mehr soziale Gerechtigkeit zu fordern. Die Bewegung “Nuit debout” – frei übersetzt “Die Aufrechten der Nacht” – hat sich inzwischen auf dutzende französische Städte ausgebreitet.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)