Südafrika-Variante

Deutschland stuft Tirol als Mutationsgebiet ein

11.02.2021, Bayern, München: Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz nach einer Sitzung des Ministerrats. Der Ministerrat hat sich zuvor in einer Videokonferenz nach der Ministerpräsidentenkonferenz über den konkreten Kurs der Staatsregierung für Bayern beraten. Foto: Matthias Balk/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Veröffentlicht: 11. Februar 2021 14:57 Uhr
Nach der Ausbreitung des mutierten Coronavirus in Tirol hat die deutsche Regierung das Bundesland als Mutationsgebiet eingestuft. Das teilte der Sprecher des deutschen Innenministeriums mehreren deutschen Medien am Donnerstagabend mit, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete.

Nach Angaben der "Bild"-Zeitung haben Experten aus dem Innen-, Außen- und Gesundheitsministerium Grenzkontrollen und Einreiseverbote zu Tirol und Tschechien beschlossen. Sie sollen am Sonntag starten.

Tirol ist Mutationsgebiet: Grenzkontrollen ab Sonntag

Innenminister Horst Seehofer habe entschieden, ab Sonntag neben den seit der Flüchtlingskrise bestehenden Binnengrenzkontrollen zu Österreich auch an den Grenzen zum Nachbarland Tschechien vorübergehende Grenzkontrollen einzuführen, hieß es in der der APA vorliegenden Mitteilung an Journalisten. Einreisen darf dann nur, wer einen negativen Corona-Test vorlegen kann. Alle anderen können zurückgewiesen werden.

Viruseintrag nach Deutschland verhindern

Die deutsche Regierung stimme sich derzeit mit allen beteiligten Partnern ab, "insbesondere zu etwaigen Ausnahmetatbeständen und wird hierüber zeitnah informieren", schreibt das deutsche Innenministerium weiter. Die Wiedereinführung von Binnengrenzkontrollen sei erforderlich, um den Viruseintrag nach Deutschland möglichst zu unterbinden.

Das Auswärtige Amt in Berlin verwies auf APA-Anfrage nur auf die bekannten Kriterien zur Einstufung von Virusmutationsgebieten bzw. Hochrisikogebieten. Die Liste dieser Regionen wird wöchentlich aktualisiert und im Regelfall am Freitagvormittag veröffentlicht.

Söder: Kein zweites Ischgl

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte am Nachmittag die Einstufung Tirols und Tschechiens als Mutationsgebiete gefordert. Söder erklärte, er unterstütze das Vorgehen der österreichischen Regierung gegenüber Tirol wegen der dort besonders zahlreich auftretenden Corona-Mutationen. Ob man in Tirol dies so ernst nehme, scheine ihm "nicht ganz erkennbar", fügte Söder hinzu. Bayern teile daher die Sorge über die Entwicklung in Tirol, sagte Söder und warnte: "Ein zweites Ischgl wollen wir nicht noch einmal erleben."

Bisher sind Großbritannien, Portugal, Irland, Brasilien und Südafrika in Deutschland als Mutationsgebiete eingestuft, weil in diesen Ländern mutierte Coronavirus-Varianten stark verbreitet sind. Aus den bereits festgelegten Mutationsgebieten im Ausland, für die ein Beförderungsverbot nach Deutschland gilt, dürfen derzeit fast nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen. Außerdem gibt es Sonderregeln für medizinisches Personal, Transit-Passagiere und den Warenverkehr.

Tschechien bereits als Hochrisikogebiet eingestuft

Tschechien war bereits als Hochrisikogebiet eingestuft. Es solle nun - wie etwa Großbritannien - zum Virusvarianten-Gebiet erklärt werden, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Reisende aus Tschechien müssen schon jetzt bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Die Ausweisung als Virus-Variantengebiet würde die Reisemöglichkeiten noch weiter einengen.

(Quelle: apa)

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